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In meiner HomeLab-Reihe wollte ich unbedingt ausprobieren, wie sich ein Ugreen NAS mit TrueNAS in der Praxis schlÀgt.
Ich habe ja bereits gezeigt, wie man Proxmox auf dem Ugreen NAS installiert und welche Möglichkeiten sich damit ergeben. Doch die meisten, die ein solches System aufbauen, wĂŒnschen sich auch klassische NAS-Funktionen: Datenspeicher, SMB-Freigaben, Backups und ein stabiles Dateisystem.
In diesem Beitrag zeige ich dir Schritt fĂŒr Schritt,
wie ich TrueNAS als virtuelle Maschine unter Proxmox eingerichtet habe,
welche Fallstricke es gab â und warum ich mich am Ende gegen TrueNAS in meinem HomeLab entschieden habe.
Warum ĂŒberhaupt TrueNAS?
Ich bin ein groĂer Fan modularer Systeme. Proxmox lĂ€uft auf meinem Ugreen DXP4800 Plus bereits als Hypervisor, und damit lassen sich wunderbar virtuelle Maschinen oder Container verwalten.
Aber ein Hypervisor allein ersetzt kein NAS. Deshalb lag es nahe, ein TrueNAS-System zu virtualisieren, um so die Vorteile beider Welten zu kombinieren:
Virtualisierung, Datensicherheit, ZFS-Pool, Freigaben â alles in einem GerĂ€t.
Das Ganze ist kein Sponsored-Post. Ugreen hat mir zwar die GerĂ€te (DXP4800 Plus und DXP8800 Plus) kostenlos zur VerfĂŒgung gestellt, aber die Entscheidung, wie ich sie einsetze und bewerte, liegt komplett bei mir.
Transparenz
Die in diesem Blogbeitrag vorgestellten Links sind Affiliate Links. D.h. , wenn ihr ĂŒber diesen Link ein Produkt erwerbt, dann erhalte ich eine kleine Provision, ihr zahlt aber nicht mehr. Ihr unterstĂŒtzt damit meine Arbeit. Herzlichen Dank dafĂŒr.
Vorbereitung & TrueNAS-Image

Zuerst benötigst du das Installations-Image. Das bekommst du auf der offiziellen TrueNAS-Website unter
đ Support â Resources â TrueNAS Community Edition
Ein Login ist nicht nötig â einfach âNo thank you, I have already signed upâ wĂ€hlen und die neueste Stable-Version herunterladen.
Ich habe das Image anschlieĂend in meinen Download-Ordner gelegt, um es danach in Proxmox hochzuladen.
Proxmox-Grundlage auf dem Ugreen NAS
In meinem vorherigen Beitrag habe ich bereits erklÀrt, wie du Proxmox auf dem Ugreen NAS installierst.
Falls du das noch nicht gesehen hast, findest du den Artikel hier:
đ Proxmox auf Ugreen NAS installieren
FĂŒr dieses Setup verwende ich diesmal mein DXP4800 Plus.
Das gröĂere 8800-Modell lĂ€uft bei mir bereits produktiv â und genau dort habe ich eine andere Lösung im Einsatz, ĂŒber die ich spĂ€ter noch sprechen werde.
Mein DXP4800 Plus habe ich um 48 GB RAM erweitert (zusÀtzlich zu den 8 GB, die ab Werk verbaut sind) und zwei 2 TB NVMe-SSDs verbaut.
Darauf lÀuft ein ZFS-RAIDZ1-Pool, um Redundanz zu haben.
Das ist zwar kein Muss, aber fĂŒr mich aus SicherheitsgrĂŒnden einfach sinnvoll.
TrueNAS-Image in Proxmox hochladen

Ich lade also das zuvor heruntergeladene TrueNAS-Image in Proxmox hoch.
Das geht erstaunlich schnell â und schon liegt das ISO im lokalen Storage bereit.
Kleiner Tipp:
Wenn du spÀter Àhnliche Projekte machst, lohnt sich eine eigene ISO-Library in Proxmox, damit du deine Images zentral verwalten kannst.
Virtuelle Maschine anlegen
Jetzt wirdâs spannend: In Proxmox lege ich eine neue virtuelle Maschine an.
- Name: TrueNAS
- OS: das hochgeladene ISO-Image auswÀhlen
- System: Typ Q35
- Bios: Default (SeaBIOS)
- Disk: 64 GB (Writeback aktiviert, wenn NVMe-Storage)
- CPU: 2 Cores
- RAM: 8 GB
- Netzwerk: Standard (virtio)
Damit ist die Grundkonfiguration fertig.
Bevor ich starte, habe ich noch einen wichtigen Schritt gemacht:
Ich habe den SATA-Controller des Ugreen NAS per PCI-Passthrough an die VM durchgereicht.
Nur so kann TrueNAS spĂ€ter die physischen Festplatten erkennen â inklusive SMART-Werte.
Controller-Passthrough & Festplatten

Beim DXP4800 Plus funktioniert das problemlos.
Beim DXP8800 Plus gibt es zwei Controller, aber nur der erste lÀsst sich durchreichen.
FĂŒr mein Setup war das kein Problem, da ich ohnehin nur vier Platten brauchte und die anderen Platten fĂŒr andere Anwendungen im Konzept gedacht sind.
Damit TrueNAS auch spĂ€ter nested Virtualisierung oder Apps sauber ausfĂŒhren kann, wĂ€hle ich bei der CPU den Typ âhostâ â das ermöglicht maximale KompatibilitĂ€t.
Danach starte ich die VM â und der Installer begrĂŒĂt mich mit dem bekannten MenĂŒ.
TrueNAS Installation
Ich wĂ€hle âInstall/Upgradeâ, nehme die zuvor angelegte virtuelle Disk (64 GB) als Ziel und vergebe ein Passwort.
Wichtig:
Der Login-User heiĂt seit einiger Zeit truenas_admin (nicht mehr root).

Nach kurzer Installationszeit startet das System neu und zeigt mir eine IP-Adresse â in meinem Fall 192.168.100.152.
Diese rufe ich im Browser auf, logge mich ein und bin direkt auf der WeboberflÀche.
Fehler & Korrektur â Controller nachreichen
Beim ersten Start sehe ich allerdings keine Festplatten.
Grund: Ich hatte vergessen, den Controller tatsÀchlich zuzuweisen.
Also VM ausschalten, in die Hardware-Sektion gehen und folgendes hinzufĂŒgen:
Add â PCI Device â Raw Device â ASMedia Serial ATA AHCI Controller â All Functions aktivieren â Add

Nach dem Neustart sind alle Platten sichtbar â inklusive Seriennummern und SMART-Funktionen.
ZFS-Pool anlegen

Jetzt geht es an das HerzstĂŒck: den ZFS-Pool.
Ich erstelle einen neuen Pool mit dem Namen zfspool und wÀhle RAIDZ1 als Layout.
Das bietet mir Datensicherheit, weil eine Platte ausfallen darf, ohne dass Daten verloren gehen.
Zur ErklÀrung:
Bei vier 8-TB-Platten ergibt sich netto etwa 24 TB nutzbarer Speicher â eine Platte dient der Ausfallsicherheit.
Ich verzichte in meinem Fall auf zusĂ€tzliche Cache- oder Log-Drives, da mein Fokus auf Datensicherheit, nicht auf Performance liegt. AuĂerdem brauche ich die NVMEs in meinem Proxmox Setup noch fĂŒr weitere virtuelle Maschinen đ
SMB-Freigaben & Benutzer
AnschlieĂend lege ich einen neuen Benutzer an (home) und vergebe ein Passwort.
Unter Datasets wÀhle ich meinen Pool aus und erstelle ein Dataset namens Backup.
Als Preset wÀhle ich SMB, damit automatisch der passende Dienst aktiviert wird.
Nach dem Speichern fragt mich TrueNAS, ob der SMB-Service gestartet werden soll â natĂŒrlich bestĂ€tige ich das.
Im nÀchsten Schritt weise ich meinem Benutzer die entsprechenden Berechtigungen zu:
Edit â Add Item â User auswĂ€hlen â Apply permissions recursively â Save Access Control List
Danach kann ich auf meinem Windows-Rechner einfach \\192.168.100.152 eingeben, mich mit home anmelden â und sehe sofort meine Freigabe.
Beim Testkopieren erreiche ich die volle Gigabit-Geschwindigkeit, also rund 110 MB/s.
Performance & StabilitÀt
Die Performance ist beeindruckend.
Selbst bei gleichzeitigen Zugriffen reagiert das System stabil und flĂŒssig.
ZFS ist bekannt fĂŒr seine Datensicherheit und IntegritĂ€t, und das merkt man hier deutlich.
Aber: Jede Medaille hat zwei Seiten.
Denn ZFS hat einen hohen RAM-Bedarf und sorgt dafĂŒr, dass alle Platten aktiv bleiben, sobald auf den Pool zugegriffen wird.
Energieverbrauch â mein ehrliches Fazit
Ich habe das System mit meinem Home Assistant gemessen:
Das Setup verbraucht rund 48 Watt im Idle-Betrieb.

Das liegt daran, dass bei einem ZFS-Pool alle Festplatten stÀndig aktiv sind.
Selbst wenn nur auf eine Datei zugegriffen wird, laufen alle vier HDDs mit.
Rechnet man das hoch, sind das schnell 20â30 W Mehrverbrauch gegenĂŒber einem Setup mit Spindown aller Platten. Und gerade bei einem Datengrab braucht man nicht 24/7 Zugriff und die Platten könnten eigentlich in den Spindown gehen.
In meinem HomeLab möchte ich aber effizient arbeiten.
Darum habe ich mich entschieden, kĂŒnftig auf eine andere Lösung zu setzen: Unraid.
Auch hier wĂŒrde sich eine ZFS Infrastruktur umsetzen lassen, aber mit den gleichen Thema der Energieeffizienz. Unraid bietet aber auch die Möglichkeit ein Array anzulegen. Das hat zwar keine native ZFS-Struktur, erlaubt aber ebenfalls Datensicherheit ĂŒber eine ParitĂ€tsplatte â und lĂ€sst ungenutzte Laufwerke schlafen.
Ăber meinen Wechsel zu Unraid erzĂ€hle ich ausfĂŒhrlich im nĂ€chsten Teil der Serie. Wenn dich das interessiert, abonniere meinen Kanal auf youtube und verfolge meine Blog BeitrĂ€ge.
Fazit: TrueNAS auf dem Ugreen NAS â stark, aber nicht fĂŒr jeden

Mein Test hat gezeigt:
Ein Ugreen NAS mit TrueNAS unter Proxmox ist absolut machbar â und technisch spannend.
Die Einrichtung ist klar, das System stabil und durch ZFS sehr sicher.
Aber fĂŒr meinen Einsatzzweck im HomeLab war es nicht die perfekte Lösung.
Der Energieverbrauch ist mir einfach zu hoch, und die permanente AktivitÀt aller Platten passt nicht zu meinem Konzept eines stromsparenden Setups.
FĂŒr alle, die ein reines Daten-NAS mit Fokus auf StabilitĂ€t und Redundanz suchen, ist TrueNAS eine hervorragende Wahl.
Wer dagegen Energieeffizienz und FlexibilitĂ€t im Vordergrund hat, wird mit Unraid oder sogar Proxmox-LXC-Storage-Containern glĂŒcklicher.
Ich persönlich bleibe bei meinem Proxmox-Host, kombiniere aber kĂŒnftig virtuelle Maschinen, Container und ein stromsparendes Storage-System.
WeiterfĂŒhrende Links
Schlusswort
Wenn du gerade ein Ugreen NAS besitzt oder planst, dir eins zuzulegen, dann ist TrueNAS auf jeden Fall einen Blick wert.
Die Einrichtung macht SpaĂ, du lernst viel ĂŒber Storage-Konzepte, und du kannst alles flexibel virtualisieren.
Aber wie so oft gilt: Die perfekte Lösung hÀngt vom eigenen Ziel ab.
Ich wollte mein HomeLab möglichst effizient gestalten â und TrueNAS hat mir gezeigt, wo die Grenzen liegen.
Falls du Fragen hast, schreibâs gerne in die Kommentare bei Youtube oder schau auf meinem YouTube-Kanal vorbei â dort findest du das komplette Video mit allen Details.



