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Worst-Case-Szenario im HomeLab: Proxmox Backup Server mit ZFS richtig testen
Einleitung
Ich spreche in meinen Videos und BlogbeitrĂ€gen oft ĂŒber Backups, Redundanz und saubere HomeLab-Setups. Aber ganz ehrlich: Backups zu haben bringt nur dann wirklich etwas, wenn man den Worst Case auch einmal realistisch testet. Genau darum geht es in diesem Beitrag.
Was passiert, wenn:
- die Hardware komplett ausfÀllt?
- ein NAS abraucht?
- ein ZFS-Pool plötzlich nicht mehr verfĂŒgbar ist?
Ich zeige hier Schritt fĂŒr Schritt, wie ich ein solches Worst-Case-Szenario mit einem Proxmox Backup Server (PBS) und ZFS simuliert und erfolgreich wiederhergestellt habe â inklusive Import eines bestehenden ZFS-Pools und dem Austausch einer defekten Festplatte.
Ausgangssituation: Mein HomeLab-Setup
In meinem Setup lĂ€uft ein GroĂteil der Infrastruktur auf einem UGREEN DXP 8800 Plus (8-Bay NAS).
- Zwei 10GbE-NetzwerkanschlĂŒsse: Zwei 10GbE-HochgeschwindigkeitsnetzwerkanschlĂŒsse, die zu einer Bandbreite von 20 G zusammengefasst werden können, um Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 2500 MB/s zu erreichen. GroĂe Dateien lassen sich problemlos ĂŒbertragen. Die Last zwischen den beiden Portverbindungen kann dynamisch angepasst und ausgeglichen werden, um die Ăbertragungseffizienz zu verbessern.
- Beispiellose Verarbeitungsleistung: Mit einem Intel Core i5-Prozessor der 12. Generation mit 10 Kernen und 12 Threads wird die Verarbeitungsleistung im Vergleich zu frĂŒheren Prozessoren sprunghaft verbessert.
- 8-Bay, 256 TB riesiger Datenspeicher: Ausgestattet mit acht SATA- und zwei M.2 NVMe-LaufwerkschĂ€chten verfĂŒgt das NASync DXP8800 Plus ĂŒber eine maximale SpeicherkapazitĂ€t von bis zu 256 TB. Speichern Sie Tausende von HD-Filmen, Bildern und Dokumenten und machen Sie NASync zu einer Filmbibliothek, einem Fotoalbum und einem Dateispeicherplatz in einem.
- Eine umfassende App: Anstatt einzelne Anwendungen fĂŒr bestimmte Funktionen herunterzuladen, integriert die NAS-App diese Funktionen an einem Ort. Greifen Sie von einem praktischen Ort aus auf Speichermanager, Dateien, Fotos und mehr zu.
- Professionelle Datensicherheit: Im Vergleich zu Cloud-Laufwerken ermöglicht NASync Benutzern, groĂe Mengen persönlicher Daten auf vertrauenswĂŒrdigen lokalen GerĂ€ten zu speichern, wodurch Datenverlust und Ăberwachung weitestgehend verhindert werden. DatenĂŒbertragung und Konten können mit professioneller VerschlĂŒsselung und Multi-Faktor-Authentifizierung vollstĂ€ndig geschĂŒtzt werden.
Darauf befindet sich unter anderem:
- Proxmox
- eine virtuelle Maschine mit Proxmox Backup Server
- zwei per PCI-Passthrough durchgereichte HDDs
- darauf ein ZFS-Mirror-Pool fĂŒr die Backups
ZusÀtzlich habe ich ein zweites System, ein DXP 4800 Plus (4-Bay NAS), das im Ernstfall als Ersatz dienen kann.
- 12. Gen 5-Kern Intel Prozessor: Diese leistungsstarke CPU von Intel bietet ein auĂergewöhnlich flĂŒssiges Erlebnis und sorgt fĂŒr einen erheblichen Leistungszuwachs im Vergleich zu frĂŒheren Generationen.
- Benutzerfreundliche App: Verwalte deinen Speicher und greife von all deinen GerĂ€ten auf deine Dateien zu, ganz einfach mit unserer maĂgeschneiderten Software â und das alles ohne mehrere Tools oder komplizierte Drittanbieter-Software. VerfĂŒgbar fĂŒr Android, iOS, Windows, Mac, Webbrowser und Smart-TVs.
- 4 Bays und maximal 136TB: Die vier SATA-Bays unterstĂŒtzen jeweils bis zu 30TB. ZusĂ€tzlich können zwei kompakte M.2 NVMe SSDs mit jeweils bis zu 8TB installiert werden (fĂŒr SSD-Caching oder zusĂ€tzlichen schnellen Speicher). Bei vollstĂ€ndiger Ausnutzung aller SteckplĂ€tze betrĂ€gt die maximale KapazitĂ€t beeindruckende 136TB.
- Blitzschnelle 10GbE- und 2.5GbE-NetzwerkanschlĂŒsse: Der NASync DXP4800 Plus bietet Datenraten von bis zu beeindruckenden 1250 MB/s ĂŒber zwei separate AnschlĂŒsse. Ideal fĂŒr alle, die eine schnelle und reibungslose Ăbertragung von 4K-Videos und groĂen Dateien benötigen.
- Professionelle Datensicherheit: Mit sicherer VerschlĂŒsselung sind Benutzerkonten und Daten vollstĂ€ndig geschĂŒtzt.
- Toshiba HD3.5 SA3-Raid 20TB MG10ACA20TE /7.2k/512e
Das Ziel dieses Tests:
Was passiert, wenn das 8-Bay-NAS komplett ausfĂ€llt â und wie komme ich wieder an meine Backups?
Szenario 1: Totalausfall der Hardware
Annahme
Das komplette Hauptsystem ist defekt. Mainboard, Netzteil â egal. Die Festplatten sind aber noch intakt.
Vorgehen
- Ich baue die beiden ZFS-Festplatten aus dem 8-Bay-NAS aus.
- Die Platten stecke ich in das 4-Bay-NAS.
- Auf dem neuen System installiere ich Proxmox.
- AnschlieĂend setze ich einen neuen Proxmox Backup Server als VM auf.
Die ursprĂŒngliche PBS-Konfiguration habe ich bewusst nicht gesichert, um ein realistisches Worst-Case-Szenario zu simulieren.
ZFS-Pool importieren
Nach der frischen Installation des Proxmox Backup Servers sind die Festplatten zwar sichtbar, aber:
- kein Datastore
- kein eingebundener ZFS-Pool
ZFS-Pool finden
In der PBS-Shell fĂŒhre ich folgenden Befehl aus:
zpool import
Damit wird mir der vorhandene ZFS-Pool angezeigt.
Pool importieren
Der Import erfolgt mit:
zpool import -f zfspool
(âzfspoolâ natĂŒrlich durch den eigenen Poolnamen ersetzen.)
Danach ist der Pool im System verfĂŒgbar, aber noch nicht als Datastore eingebunden.
Datastore wiederherstellen
Jetzt kommt der entscheidende Punkt:
- In der PBS-WeboberflÀche gehe ich auf Add Datastore
- Name: identisch zum alten Datastore
- Pfad:
/mnt/datastore/zfspool
- Unter Advanced aktiviere ich:
Reuse existing datastore
Nach dem HinzufĂŒgen erscheint:
- der alte Datastore
- inklusive aller Backups
Die virtuelle Maschine ist sofort wieder verfĂŒgbar.
Ergebnis:
âĄïž VollstĂ€ndige Wiederherstellung der Backups â ohne vorherige Konfigurationssicherung.
Szenario 2: Ausfall einer einzelnen Festplatte
Jetzt wird es noch realistischer.
Simulation
- Eine der beiden ZFS-Platten wird entfernt
- Der Pool ist anschlieĂend degraded
Der Proxmox Backup Server meldet beim Start:
One or more devices could not be used
Defekte Platte ersetzen
Alte Platte entfernen
ZunÀchst ermittele ich die ID der Platte, die nicht mehr erreichbar ist.
zpool status -g zfspool

Neue Platte einbinden
- Neue HDD physisch einsetzen
- Per Passthrough an die PBS-VM durchreichen
- Disk-ID ermitteln:
ls -l /dev/disk/by-id/
Pool reparieren
Jetzt ersetze ich die defekte Platte durch die neue:
zpool replace zfspool <alte-disk-id> <neue-disk-id>
Falls auf der neuen Platte noch Daten liegen:
- entweder per Shell löschen
- oder komfortabel ĂŒber die WeboberflĂ€che Wipe Disk
Danach den Befehl erneut ausfĂŒhren.
Resilvering & Abschluss
Nach kurzer Zeit startet das Resilvering.
Mit:
zpool status zfspool
lĂ€sst sich der Fortschritt prĂŒfen.
Nach Abschluss:
- Pool Status: ONLINE
- Keine Fehler
- Alle Backups vollstÀndig vorhanden
Fazit: Warum dieser Test extrem wichtig ist
Dieser Test zeigt sehr deutlich:
- Backups ohne Wiederherstellungstest sind wertlos
- ZFS ist extrem robust und flexibel
- Ein Proxmox Backup Server mit ZFS ist absolut worst-case-tauglich
Selbst bei:
- kompletter Hardware-Zerstörung
- Neuinstallation ohne Konfigurationssicherung
- Ausfall einzelner Festplatten
konnte ich meine Backups vollstÀndig und sauber wiederherstellen.
Meine Empfehlung
Wenn du ein HomeLab betreibst:
- teste mindestens einmal dein Worst-Case-Szenario
- simuliere Hardware-AusfÀlle
- ĂŒberprĂŒfe, ob du wirklich wieder an deine Daten kommst
Denn genau dann, wenn es darauf ankommt, willst du keine Experimente mehr machen.
Wenn du weitere BeitrÀge rund um Proxmox, ZFS, Backups und saubere HomeLab-Architekturen suchst, schau gern auf meinem YouTube-Kanal Smart Home & More vorbei.

























