In meinem HomeLab spielt der Proxmox Backup Server eine zentrale Rolle. Viele unterschĂ€tzen das Thema Backups â aber wenn eine VM plötzlich weg ist oder Hardware ausfĂ€llt, sind die Schmerzen groĂ. Genau deshalb zeige ich dir in diesem Beitrag, wie ich meinen Proxmox Backup Server (PBS) eingerichtet habe: mit ZFS-Mirror, by-id-Passthrough, Backup-Jobs, Remote-Sync und Wiederherstellungsstrategie.
Ich verwende in meinem Setup mehrere UGREEN NAS-Systeme, die hervorragend mit Proxmox harmonieren und gleichzeitig effizient und leise laufen. Meine GerÀte:
Dazu habe ich den Speicher erweitert: 48 GB RAM fĂŒr UGREEN NAS* đ https://amzn.to/4nZzEfw
Warum Backups mehr sind als nur eine Kopie
Bevor wir starten, kurz der wichtigste Unterschied:
ZFS Mirror â schĂŒtzt mich vor Plattenausfall
Proxmox Backup Server â schĂŒtzt mich vor Datenverlust
Remote Sync â schĂŒtzt mich vor Brand, Diebstahl, Defekt
Ich erlebe in der Community hĂ€ufig, dass ein RAID oder ZFS-Mirror als Backup verstanden wird. Das ist aber nur eine VerfĂŒgbarkeitsschicht, kein echtes Backup. Backups entstehen erst, wenn:
Daten inkrementell gespeichert werden
Versionen existieren
sie auf getrennter Hardware liegen
Genau das erfĂŒllt der Proxmox Backup Server im gezeigten Setup.
Mein Setup â Ăberblick
Ich nutze:
Proxmox 9 auf meinem HomeLab
UGREEN DXP8800 Plus als Haupt-NAS
UGREEN DXP4800 Plus als Backup-NAS
Ein weiterer PBS in der Cloud (optional)
Damit kann ich selbst bei einem kompletten Hardware-Schaden alle Backups wiederherstellen.
ZFS Mirror anlegen â die Basis
Zuerst habe ich im UGREEN NAS ein ZFS Mirror aus 2 HDDs angelegt. Das schafft Redundanz und optimale Performance fĂŒr den PBS-Datastore.
Damit ZFS in der PBS-VM funktioniert, brauche ich die echten Laufwerke â und genau dafĂŒr ist Passthrough per /dev/disk/by-id unverzichtbar.
Warum ich /dev/disk/by-id nutze
Wenn du einfach /dev/sda oder /dev/sdb durchreichst, kann die Reihenfolge nach einem Reboot oder Update wechseln. Das wÀre fatal.
Darum nutze ich:
ls -l /dev/disk/by-id
Dort suche ich meine beiden HDDs heraus â in meinem Fall z. B.:
ata-ST4000DM004_XXXXXX
ata-ST4000DM004_YYYYYY
Diese IDs trage ich spÀter bei der VM als Passthrough ein.
Erste HDD an scsi1:
qm set 126 --scsi1 /dev/disk/by-id/ata-WDC_WD40EFPX-68C6CN0_WD-WX12DC482U93
Zweite HDD an scsi2:
qm set 126 --scsi2 /dev/disk/by-id/ata-WDC_WD40EFPX-68C6CN0_WD-WX22DC4LF10E
Proxmox Backup Server ISO vorbereiten
Ich lade das ISO bei Proxmox herunter und packe es ins in mein Proxmox.
Dann lege ich eine neue VM an:
BIOS: UEFI
Machine: q35
Disk: 64 GB (SSD-Simulation)
RAM: 2 GB
Cores: 2
Netzwerkkarte: VirtIO
Alles sehr genĂŒgsam â PBS ist extrem leichtgewichtig.
ZFS Mirror im PBS anlegen
Sobald die VM lÀuft:
Storage â Disks
Die beiden Passthrough-HDDs auswÀhlen
ZFS â Mirror
Namen vergeben (z. B. zfs-mirror-pbs)
Erstellen
PBS im Proxmox einbinden
Jetzt binde ich den Backup Server in Proxmox ein:
Datacenter â Storage â Add â Proxmox Backup Server
Hier brauche ich:
IP des PBS
Benutzer: root@pam
Datastore-Name (z. B. zfsmirrorpbs)
Fingerprint aus PBS â Dashboard â „Show Fingerprint“
Nach dem Speichern erscheint der PBS sofort im Storage-Baum.
Backup-Job in Proxmox erstellen
Jetzt richte ich den eigentlichen Backup-Job ein:
Datacenter â Backup â Add
Schedule: tÀglich 21:00 Uhr
Mode: selected VMs (damit PBS sich nicht selbst sichert)
Optional:
Notifications per Mail
Compression Zstandard
Bandwidth-Limit
Retention â wie viele Backups ich behalte
Hier verwende ich eine Mischung aus kurz und langfristig:
Keep Last: 5
Keep Daily: 1
Keep Weekly: 1
Keep Monthly: 2
Keep Yearly: 2
Damit habe ich:
schnelle Wiederherstellung
Schutz vor Ransomware
sauberen Versionsverlauf
Backup testen
Ich starte den Job manuell:
Backup â Run now
Wenn die VM danach im Datastore auftaucht, weiĂ ich: Das Grundsetup passt.
Seit 2019 setze ich Roborock-Saugroboter zuverlĂ€ssig in meinem Zuhause ein. Von Ă€lteren Modellen bis hin zu aktuellen GerĂ€ten arbeiten sie tĂ€glich fĂŒr uns â und sind fĂŒr unsere Familie nicht mehr wegzudenken. Gerade weil wir in jedem Stockwerk einen Roborock nutzen, ist mir eine effiziente Integration in Home Assistant besonders wichtig.
Bereits vor lĂ€ngerer Zeit hatte ich dazu ein Video sowie ein Skript bereitgestellt. Dieses funktionierte zuverlĂ€ssig, war jedoch an ein grundlegendes Problem gebunden: Es arbeitete auf GerĂ€te-IDs statt EntitĂ€ten. Wenn ein neuer Roboter hinzukam, musste das gesamte Skript manuell angepasst werden. Da bei uns immer wieder ein neues Modell seinen Platz findet, wurde diese Anpassung zunehmend unĂŒbersichtlich. Aus diesem Grund habe ich eine modernisierte, flexiblere Lösung entwickelt.
In diesem Beitrag zeige ich Schritt fĂŒr Schritt, wie du:
Roborock korrekt in Home Assistant einbindest
die Roborock Custom Map Integration installierst
die Vacuum Map Card einrichtest
RĂ€ume sauber konfigurierst
die Karte vollstÀndig nutzen kannst
Das Ziel ist, Roborock komfortabel und visuell ansprechend zu steuern â ganz ohne komplexe Skriptanpassungen.
UnterstĂŒtzung des Kanals
Die Erstellung meiner Skripte und Videos ist mit einem erheblichen zeitlichen Aufwand verbunden â von der technischen Vorbereitung und intensiven Recherche bis hin zu Tests, Aufnahmen und Nachbearbeitung. Alle Inhalte stelle ich dir dennoch vollstĂ€ndig kostenlos zur VerfĂŒgung.
Aktuell gibt es in den Black Weeks besonders attraktive Angebote. Ich selbst habe mir zu diesen hervorragenden Konditionen einen neuen Roborock-Saugroboter gegönnt â die Preise sind wirklich stark.
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FlexiArm Riser SeitenbĂŒrste und Mopp – Die FlexiArm Technologie ist die Grundlage der doppelten Roboterarme fĂŒr die SeitenbĂŒrste und den Mopp, damit Schmutz aus Ecken, an Kanten und unter Möbeln gekonnt aufgekehrt wird.
AdaptiLift Chassis als Branchenpremiere – Das gesamte GehĂ€use kann abgenommen werden. Dabei sind die drei RĂ€der unabhĂ€ngig voneinander einstellbar. So erreicht dein Roborock auch schwer erreichbarre Stellen wie ein allrad-betriebener GelĂ€ndewagen – fĂŒr optimale Reinigungsabdeckung.
Roborock Core Integration installieren
Ich beginne in Home Assistant mit einer sauberen Testumgebung, sodass jeder Schritt nachvollziehbar ist. Die Core Integration lĂ€sst sich ĂŒber Einstellungen â GerĂ€te & Dienste â Integration hinzufĂŒgen installieren. Nach Eingabe der E-Mail-Adresse und des BestĂ€tigungscodes erscheinen alle Roborock-GerĂ€te automatisch in der Ăbersicht.
Damit steht das Fundament, auf dem die gesamte spÀtere KartenfunktionalitÀt aufbaut.
Custom Map Integration ĂŒber HACS installieren
Die Vacuum Map Card benötigt spezielle Map-Datenstrukturen. Die normale Roborock-Integration stellt diese jedoch nicht vollstĂ€ndig bereit. Genau dafĂŒr dient die Roborock Custom Map Integration.
Nach dem Ăffnen des Repositorys in HACS sucht man nach Roborock Custom Map Integration und drĂŒckt auf herunterladen. AnschlieĂend ist ein Neustart von Home Assistant erforderlich. Roborock
Wichtig: Die bisherige Image-EntitÀt des Roboters sollte deaktiviert werden. Die neue Custom-Image-EntitÀt wird spÀter in der Vacuum Map Card genutzt.
Vacuum Map Card installieren
Die Karte selbst wird ebenfalls ĂŒber HACS installiert.
Ein Neustart ist hier nicht notwendig. Danach kann ich direkt im Dashboard eine neue Karte hinzufĂŒgen und folgende Einstellungen setzen:
Plattform: Roborock
Staubsauger: Eure Sauger EntitÀt
Image: die neue, durch die Custom Map Integration erzeugte Map-EntitÀt
Die Karte zeigt nun die vollstĂ€ndige Umgebung an und bildet die Grundlage fĂŒr die spĂ€tere Raumsteuerung.
RĂ€ume korrekt einrichten
Damit die Karte weiĂ, welche Bereiche ausgewĂ€hlt werden können, mĂŒssen die RĂ€ume in der Roborock App korrekt definiert bzw. bereinigt werden.
Ăber Karte bearbeiten â Erstelle Raumkonfiguration wird die Raumkonfiguration ausgelesen und im YAML Code der Karte angelegt. Im Code-Editor kann man dann die Erstellung ĂŒberprĂŒfen.
Hier zeigt Home Assistant zwar sĂ€mtliche RĂ€ume an, allerdings meist in mehrfacher AusfĂŒhrung. Ich lösche alle ĂŒberflĂŒssigen EintrĂ€ge und behalte nur diejenigen, die tatsĂ€chlich existieren â in meinem Fall Flur, Studio und BĂŒro. Mir ist dabei aufgefallen, wenn man von unten nach oben geht, dann hat man an den letzten Stellen immer die korrekten RĂ€ume mit ihren IDs. D.h. ich geht wie im Beispiel Studio, BĂŒro, Flur nach oben und löscht wie im Video gezeigt die ĂŒberflĂŒssigen RĂ€ume
Nach dem Speichern erscheinen die RĂ€ume korrekt und lassen sich ĂŒber die Karte selektieren.
Erweiterte Reinigungsoptionen â ohne Skriptanpassungen
Viele Anwender starten die Reinigung direkt ĂŒber die Karte und stellen die gewĂŒnschten Parameter dort ein. Das funktioniert zuverlĂ€ssig. Auch Saugleistung, Modi und WischintensitĂ€ten lassen sich dort einstellen.
Da ich selbst hĂ€ufig erst sauge und anschlieĂend wische, habe ich ein eigenes erweitertes Vorgehen entwickelt. Dieses ermöglicht es mir ĂŒber ein Skript erst zu saugen und dann zu wischen und gleichzeitig alle relevanten Parameter vorzubelegen.
Die benötigten EntitĂ€ten â etwa fĂŒr Mop-Modus, WischintensitĂ€t oder Ventilatorgeschwindigkeit â lassen sich zuvor ĂŒber die Entwicklerwerkzeuge bestimmen. Wichtig, achtet darauf, dass wir die korrekten Attribute bei der Ăbergabe an das Skript ĂŒbernehmt.
Dynamisches Skript fĂŒr erst Saugen und dann Wischen ( nur fĂŒr Roborock Saugroboter)
Damit die Reinigung komfortabel ĂŒber einen einzigen Button in der Karte ausgelöst werden kann, erweitere ich die Kartenkonfiguration. Dadurch entsteht ein zusĂ€tzlicher MenĂŒpunkt wie âSaugen und Wischenâ. Dieser greift auf die zuvor definierten Parameter zu und löst die Reinigungssequenz aus. Roborock
Default Code Ansicht ohne RĂ€ume:
YAML Code Ansicht der Vacuum Card, mit den RĂ€umen
Um jetzt ein zusĂ€tzliches Skript aufzurufen, mĂŒssen wir ein paar Parameter im YAML Code ergĂ€nzen. Diese fĂŒgen wird direkt unterhalb der vorherigen Eintragungen ( bei euch demnach nach euren RĂ€umen mit den Koordinaten ) ein.
Die Parameter fan_speed_saugen, fan_speed_wischen, mop_intensity_saugen. mop_intensity_wischen, sind nach den zuvor ausgelesenen Attributen aus den Entwicklerwerkzeugen einzusetzen. Bitte nicht einfach kopieren, denn jeder Roborock Roboter hat hier unter UmstÀnden andere Namen in den Attributen!
Jetzt fehlen und bei de predefined_selections: nur noch die RĂ€ume. Hier gibt es jetzt zwei Möglichkeiten. Entweder man kopiert sich die „predefined_selections“ aus dem vorherigen Code Abschnitt, oder aber man nutzt einen YAML-Anker. Ich nutze einen YAML-Anker, um Raumdefinitionen nicht doppelt pflegen zu mĂŒssen. Das reduziert die FehleranfĂ€lligkeit und erleichtert spĂ€tere Anpassungen.
Dazu geht an die erste Stelle mit“ predefined_selections“ im Code.
und fĂŒgt dort folgendes nach dem Doppelpunkt ein:
&seg
Dann geht zum letzten Eintrag mit „predefined_selections“, also der Blog, den ihr zuvor eingefĂŒgt hattet.
Dort fĂŒgt nun nach dem Doppelpunkt ein :
*seg
ein.
Jetzt nur noch auf „Speichern“ drĂŒcken. Und der Abschnitt nach eurem letzten „predefined_selections“ wird automatisch mit den Eintragungen aus dem oberen Abschnitt gefĂŒllt. Das Verfahren verringert aus meiner Sicht die FehleranfĂ€lligkeit beim Kopieren und EinfĂŒgen.
Um euch die Möglichkeit zu geben eure YAML Konfiguration der Vacuum Map Card abzugleichen, habt ihr hier nochmal den kompletten YAML Code meiner eigenen Konfiguration. Bitte beachtet, dass ihr eure eigene Raumkonfiguration erstellen mĂŒsst, da diese in meinem Setup auf unsere Raumkonfiguration in der Roborock App abgestimmt ist!
Nach der vollstĂ€ndigen Einrichtung lassen sich RĂ€ume ĂŒber die Vacuum Map Card einfach auswĂ€hlen. Wenn ich einzelne Bereiche oder mehrere RĂ€ume zu einer kombinierten Reinigung zusammenfasse, genĂŒgt ein Klick auf den jeweiligen Button. Der Roboter fĂ€hrt die Bereiche nacheinander ab und fĂŒhrt, je nach Einstellung, Saugen und Wischen exakt in dieser Reihenfolge aus. Roborock
Diese Lösung funktioniert zuverlĂ€ssig mit allen Roborock-Modellen, die von der Core-Integration unterstĂŒtzt werden.
Fazit
Durch die Kombination aus Roborock Core Integration, Roborock Custom Map Integration und Vacuum Map Card wird Home Assistant deutlich leistungsfĂ€higer. Die Kartenansicht erleichtert die Steuerung im Alltag erheblich und bietet eine sehr klare Ăbersicht ĂŒber alle RĂ€ume.
WĂ€hrend bei uns zu Hause meine Frau die puristische Ansicht bevorzugt, nutze ich gerne die Vacuum Map Card mit den erweiterten Funktionen. Beide Varianten haben ihre Vorteile â entscheidend ist, was im Alltag besser funktioniert. Den Blogbeitrag zu meiner alten Lösung findet ihr hier:
Wenn du eigene Ideen oder Optimierungen hast, freue ich mich ĂŒber RĂŒckmeldungen. ErgĂ€nzende Dateien und Konfigurationen findest du wie gewohnt auf meiner Blogseite.
Unraid unter Proxmox installieren â Mein komplettes HomeLab-Setup
In diesem Beitrag möchte ich dir zeigen, wie ich Unraid unter Proxmox in meinem HomeLab betreibe â und warum dieses Setup fĂŒr mich aktuell die beste Kombination aus Energieeffizienz, FlexibilitĂ€t und Performance bietet. Ich nutze Proxmox schon lange als zentrale Virtualisierungsebene. Die Möglichkeit, darauf wiederum Unraid zu virtualisieren, ist fĂŒr mich ein idealer Weg, moderne NAS-Funktionen mit der FlexibilitĂ€t eines Linux-Hypervisors zu verbinden.
Gerade im privaten Umfeld spielt Stromverbrauch eine immer wichtigere Rolle. WĂ€hrend ZFS mit TrueNAS im professionellen Einsatz fĂŒr mich der absolute Favorit ist, lege ich zuhause Wert darauf, dass Platten zuverlĂ€ssig schlafen können und nicht permanent durchlaufen mĂŒssen. Und genau dort punktet Unraid enorm.
Warum ich Unraid unter Proxmox nutze
Zu Beginn war ich selbst skeptisch, ob eine Virtualisierung von Unraid ĂŒberhaupt sinnvoll ist. In der Praxis hat sich das aber schnell als echte Lösung herausgestellt. Ich habe einerseits die komplette Kontrolle von Proxmox inklusive Snapshots, VMs, Netzwerkmanagement und ZFS-Speicher fĂŒr meine virtuellen Maschinen. Gleichzeitig nutze ich die StĂ€rken von Unraid, nĂ€mlich ein extrem flexibles Array, Caching, schlafende HDDs, Docker-Management und eine sehr unkomplizierte Erweiterbarkeit.
Was viele nicht wissen: Auf dem USB-Stick wird fast nie geschrieben. Der Stick dient in erster Linie als Boot-Medium, und lediglich Ănderungen an der Konfiguration werden gespeichert. Dadurch ist er erstaunlich langlebig. Ich verwende Sticks mit garantiert eindeutiger GUID, da Unraid die Lizenz an diese ID bindet.
Mein Hardware-Setup*
In meinem Video habe ich ein UGREEN 4-Bay NAS als Beispiel genutzt. Mein produktives System ist das 8-Bay Modell mit deutlich mehr KapazitĂ€t. Die Vorgehensweise ist identisch, weshalb sich das Tutorial flexibel auf verschiedenste Hardware ĂŒbertragen lĂ€sst.
In meinem Testsystem stecken vier 4-TB-HDDs, zwei NVMe-SSDs im ZFS-Mirror (fĂŒr Proxmox selbst) und eine virtuelle 250-GB-Disk, die ich spĂ€ter als Cache-Laufwerk fĂŒr Unraid verwende. ZusĂ€tzlich habe ich den Arbeitsspeicher auf 48 GB erweitert, was im Alltag angenehm ist, aber fĂŒr Unraid selbst gar nicht nötig wĂ€re.
Lieferumfang: 1 x Samsung 990 PRO NVMe M.2 SSD, SpeicherkapazitÀt: 2 TB
198,07 EUR
Vorbereitung des USB-Sticks*
Um Unraid nutzen zu können, lade ich das offizielle Flash-Tool herunter und spiele die aktuelle Version auf einen frisch formatierten Stick. Das geht wirklich unkompliziert. Wichtig ist nur, dass die GUID korrekt erkannt wird und der Stick zuverlÀssig von der Hardware gebootet werden kann. Danach stecke ich ihn in das UGREEN-NAS und kann in Proxmox direkt loslegen.
Die VM fĂŒr Unraid ist schnell erstellt. Ich vergebe ihr einen Namen, lasse das Installationsmedium leer und wĂ€hle als Maschinentyp q35, damit alle modernen PCIe-Funktionen verfĂŒgbar sind. AnschlieĂend stelle ich 4 GB Arbeitsspeicher und zwei bis vier CPU-Kerne bereit. Eine virtuelle Festplatte lege ich an dieser Stelle noch nicht an, da Unraid spĂ€ter die tatsĂ€chlichen HDDs direkt erhĂ€lt.
Damit die VM korrekt startet, passe ich anschlieĂend die Bootreihenfolge an. Zuerst soll der USB-Stick booten. Die restlichen Order sind eigentlich ĂŒberflĂŒssig.
Passthrough von USB-Stick und SATA-Controller
Das ist der wichtigste Schritt des gesamten Setups. Der USB-Stick wird anhand seiner Vendor- und Device-ID durchgereicht. Das sorgt dafĂŒr, dass Unraid beim Start genau diesen Stick erkennt â unabhĂ€ngig davon, an welchem Port er steckt.
Noch wichtiger ist das Durchreichen des SATA-Controllers. Ich wĂ€hle also unter den PCI-GerĂ€ten den kompletten Controller aus, aktiviere âAlle Funktionenâ und reiche ihn mit PCIe-UnterstĂŒtzung an die VM durch. Das bedeutet: Unraid sieht die HDDs so, als wĂ€ren sie direkt ĂŒber SATA angeschlossen. Keine virtuelle Zwischenschicht, keine GeschwindigkeitseinbuĂen â echtes Bare-Metal-Feeling.
Die zusÀtzliche virtuelle SCSI-Disk lege ich als SSD-emuliertes Laufwerk an. Sie dient spÀter als Cache-Drive und trÀgt massiv dazu bei, dass die physikalischen HDDs lange schlafen können.
Der erste Start von Unraid
Nach dem Start bootet Unraid direkt vom USB-Stick. Sobald eine IP vergeben wurde, öffne ich die WeboberflĂ€che und vergebe zuerst ein Administrator-Passwort. Danach starte ich die kostenlose Trial oder nutze meinen vorhandenen LizenzschlĂŒssel.
Es ist wichtig zu wissen, dass die Lizenz fest an die eindeutige Stick-ID gebunden ist. Wechselst du den Stick, musst du die Lizenz ĂŒbertragen â daher lohnt sich ein qualitativ hochwertiges Modell.
Einrichtung des Arrays
Jetzt geht es ans HerzstĂŒck von Unraid: Das Array. Ich entscheide mich bewusst fĂŒr ein klassisches Setup mit ParitĂ€tsfestplatte. FĂŒr mich ist das der beste Kompromiss zwischen Sicherheit, FlexibilitĂ€t und Energieverbrauch. Bei einem ZFS-System mĂŒssen alle Platten permanent laufen, da die Datenstruktur ĂŒber mehrere Platten gleichzeitig verteilt ist. Unraid hingegen erlaubt es, Platten einzeln schlafen zu legen, solange sie nicht aktiv benötigt werden.
Ich ordne die Platten der Reihe nach zu, vergebe die Parity-Disk und ordne zwei oder drei weitere HDDs als Datenlaufwerke zu. Das Cache-Drive definiere ich ebenfalls direkt, sodass gröĂere SchreibvorgĂ€nge zunĂ€chst auf den schnellen virtuellen NVMe-Speicher gehen.
Der erste Parity-Build dauert mehrere Stunden, was normal ist. WÀhrend dieser Zeit sollten möglichst keine Daten auf das Array geschrieben werden.
Energie sparen mit Spindown und Cache
Einer der HauptgrĂŒnde, warum ich Unraid privat so gerne nutze, ist der deutlich geringere Stromverbrauch. Sobald die ParitĂ€t erstellt wurde, stelle ich das automatische Einschlafen der HDDs ein. Bei mir sind 15 Minuten ideal, aber 30 Minuten sind ebenfalls ein guter Wert, wenn regelmĂ€Ăig kleinere Zugriffe stattfinden.
Damit die Platten wirklich zuverlĂ€ssig schlafen können, ist das Cache-Drive entscheidend. Es nimmt alle kurzfristigen SchreibvorgĂ€nge auf, und erst spĂ€ter bewegt der sogenannte âMoverâ die Daten auf die HDDs. Ich lasse den Mover bewusst zu Zeiten laufen, in denen meine PV-Anlage Strom liefert â idealerweise mittags.
In Tests liegt mein System im Idle bei rund 30 W. WĂ€hrend der ParitĂ€t waren es etwa 57 W. Mit gröĂeren HDDs (7 200 U/min) steigt der Unterschied noch stĂ€rker an, weshalb ein stromsparendes Setup auf Dauer bares Geld spart.
Netzwerk-Setup und 10-Gigabit-Anbindung
Unraid bekommt bei mir zunĂ€chst eine DHCP-Adresse, die ich im Router fest verankere. FĂŒr besonders schnelle KopiervorgĂ€nge nutze ich zusĂ€tzlich die 10-Gigabit-Schnittstelle des UGREEN-NAS. Diese reiche ich ebenfalls an die VM durch und vergebe ihr eine eigene statische IP.
In meinen Tests erreiche ich ĂŒber die 10-GbE-Verbindung bei Kopien auf den Cache problemlos Ăbertragungsraten von ĂŒber 200 MB/s. Gerade wenn ich Daten auf das NAS oder zwischen VMs verschiebe, bringt das spĂŒrbare Vorteile. Ich weiĂ, die 10GbE Schnittstelle sollte ja viel mehr können. Aber meine VM , von der ich aus kopiere liegt auf langsamen SSD Speicher, da geht nicht mehr. Mit einem physischen Rechner und einer schnellen NVME lassen sich aber die Bandbereiten fast vollstĂ€ndig ausnutzen. Mir geht es hier aber primĂ€r um Energie und nicht um Performance.
Docker, Apps und Benutzer
Nachdem das System steht, aktiviere ich Docker und installiere das Community-Apps-Plugin. Damit stehen mir hunderte Anwendungen direkt mit einem Klick zur VerfĂŒgung â von Medienservern ĂŒber Backuplösungen bis hin zu KI-Tools.
AnschlieĂend lege ich Benutzer und Freigaben an. Der typische Workflow sieht bei mir so aus, dass ich ein Share erst auf den Cache schreiben lasse und der Mover die Dateien spĂ€ter automatisch ins Array verschiebt. Das sorgt dafĂŒr, dass die HDDs ĂŒber weite Strecken komplett schlafen können.
Warum Unraid fĂŒr mein HomeLab bleibt
Auch wenn ich im professionellen Umfeld TrueNAS weiterhin sehr gerne einsetze, ist Unraid fĂŒr mein HomeLab inzwischen die erste Wahl. Es erlaubt mir, flexibel Platten zu kombinieren, ja, es sind sogar Festplatten mit unterschiedlichen GröĂen möglich, sie einzeln schlafen zu lassen, Docker bequem zu verwalten und die Hardware sehr frei zu konfigurieren. Energietechnisch habe ich damit ein System, das im Leerlauf nicht mehr verbraucht als ein kleiner BĂŒro-PC â und gleichzeitig jederzeit erweiterbar bleibt.
Wenn du selbst ein HomeLab aufbaust und zwischen ZFS/TrueNAS und Unraid schwankst, kann ich dir nur empfehlen, einmal Unraid auszuprobieren. Gerade die Mischung aus Einfachheit, FlexibilitÀt und Energieeffizienz macht das System im privaten Einsatz extrem attraktiv. Auch Unraid beherrscht mittlerweile ZFS. Aber der Fokus lag bei mir auf die Einsparung von Energie.
Kennst du das Problem, dass Home Assistant manchmal âdenktâ, du bist nicht zu Hause â obwohl du gerade gemĂŒtlich auf der Couch sitzt? Oft liegt das daran, dass ein einzelner Sensor (z. B. dein Handy im WLAN) den Ausschlag gibt. Ist der Akku leer oder das WLAN kurz aus, geht Home Assistant davon aus: niemand zu Hause!
Genau hier kommt der Bayesian Sensor ins Spiel. Er arbeitet nicht mit starrer Logik, sondern mit Wahrscheinlichkeiten. Damit wird deine PrĂ€senzÂerkennung so zuverlĂ€ssig wie nie zuvor.
In diesem Beitrag zeige ich dir Schritt fĂŒr Schritt, wie du den Bayesian Sensor in Home Assistant einrichtest, konfigurierst und sinnvoll in deine Automatisierungen einbindest.
Was ist der Bayesian Sensor?
Der Bayesian Sensor (oft auch âBayes-Sensorâ genannt) ist eine Integration in Home Assistant, die auf dem Bayesâschen Wahrscheinlichkeitsprinzip basiert. Das klingt erst mal nach Statistik, ist aber unglaublich nĂŒtzlich: Der Sensor kombiniert verschiedene ZustĂ€nde (z. B. WLAN-Verbindung, TĂŒr geöffnet, Bewegung erkannt) und berechnet daraus eine Gesamtwahrscheinlichkeit, ob du zu Hause bist oder nicht.
Das Entscheidende: Du kannst jedem Sensor eine eigene Gewichtung geben. So denkt dein Smart Home nicht mehr in âJa/Neinâ, sondern in âWie wahrscheinlich ist es, dass jemand da ist?â
Beispiel:
WLAN ist verbunden â +20 %
Companion App meldet âZuhauseâ â +30 %
HaustĂŒr wurde geöffnet â +10 %
Bewegung im Flur â +15 %
âĄïž Ab einer bestimmten Schwelle (z. B. 60 %) wird der Zustand auf âanwesendâ gesetzt.
Warum Wahrscheinlichkeiten besser sind als Logik
Die klassische Logik (âUNDâ / âODERâ) in Home Assistant ist anfĂ€llig fĂŒr Störungen. Wenn du zum Beispiel folgende Bedingung nutzt:
âNur wenn WLAN und Companion App beide âHomeâ melden, gilt Anwesenheit als wahrâ
âŠdann reicht ein kleiner WLAN-Aussetzer â und dein ganzes System glaubt, du bist weg. Lichter gehen aus, Heizung wird abgesenkt, und du wunderst dich, warum alles dunkel wird.
Mit dem Bayesian Sensor passiert das nicht. Er âdenktâ wie ein Mensch und gewichtet jede Information nach ihrer VerlĂ€sslichkeit.
Einrichtung des Bayesian Sensors in Home Assistant
đ§ Hinweis: Du findest die Integration unter Einstellungen â GerĂ€te & Dienste â Integration hinzufĂŒgen â Bayesian Sensor
Ich zeige dir hier die wichtigsten Schritte an einem Beispiel fĂŒr die PrĂ€senzÂerkennung.
Grundwahrscheinlichkeit festlegen
Zuerst definierst du, wie wahrscheinlich es generell ist, dass du zu Hause bist. Wenn du z. B. werktags 8 Stunden arbeitest, kannst du sagen:
Grundwahrscheinlichkeit : 40 % , dass ich zu Hause bin
Die Wahrscheinlichkeitsschwelle habe ich auf 60% gelegt. D.h. wenn diese Schwelle ĂŒberschritten wird, gilt der Zustand „zu Hause“ .
Beobachtungen (Observations) hinzufĂŒgen
Jetzt kommen deine Sensoren ins Spiel. Jede Beobachtung bekommt zwei Werte:
prob_given_true: Wahrscheinlichkeit, dass der Sensor âanâ ist, wenn du da bist
prob_given_false: Wahrscheinlichkeit, dass der Sensor âanâ ist, obwohl du nicht da bist
WLAN-Verbindungen sind nĂŒtzlich, aber nicht immer zuverlĂ€ssig (z. B. bei iPhones im Sleep-Modus). Ich nutze in meinem Setup Unifi, du kannst aber genauso gut die FritzBox-Integration oder einen Ping-Sensor verwenden.
Beispiel-Template (mit 10-Minuten-Check):
{% set wlan = states('device_tracker.unifi_default_54_eb_e9_bd_03_13') %}
{% set last_upd = as_timestamp(states.device_tracker.unifi_default_54_eb_e9_bd_03_13.last_updated, 0) %}
{% set age = as_timestamp(now()) - (last_upd or 0) %}
{{ wlan == 'home' or (age < 10) }}
TĂŒrkontakt als zusĂ€tzlicher Indikator
Wenn du nach Hause kommst, öffnest du normalerweise eine TĂŒr. Das kannst du clever nutzen, um die Wahrscheinlichkeit weiter zu erhöhen:
Dadurch berĂŒcksichtigt der Sensor TĂŒraktivitĂ€t nur in den letzten zwei Minuten â perfekt fĂŒr das Szenario âNach Hause kommenâ.
Live-Test & Feinabstimmung
Nachdem du alles eingerichtet hast, kannst du den Zustand in den Entwicklerwerkzeugen prĂŒfen. Die EntitĂ€t zeigt dir:
Wenn du z. B. dein WLAN deaktivierst, sinkt der Wert leicht â bleibt aber ĂŒber 0.6, solange andere Sensoren âZuhauseâ melden.
So erreichst du endlich ein stabiles Verhalten, auch bei kleinen Aussetzern.
Erweiterte Anwendungen
Der Bayesian Sensor kann weit mehr als nur PrĂ€senzÂerkennung. Ein paar Ideen, wie du ihn nutzen kannst:
Nachtmodus aktivieren, wenn:
keine Bewegung mehr erkannt wird
alle Media Player aus sind
bestimmte Lichter aus sind
âNicht zu Hauseâ-Modus, wenn:
niemand mehr aktiv ist
TĂŒr lĂ€ngere Zeit geschlossen bleibt
Bewegungsmelder inaktiv sind
Dadurch erhĂ€ltst du flieĂende ZustĂ€nde, die viel realistischer wirken als reine Logik.
Kombination mit Automatisierungen
Du kannst den Bayesian Sensor wie jeden anderen BinÀrsensor in Automationen nutzen:
alias: Licht ausschalten bei Abwesenheit
trigger:
- platform: state
entity_id: binary_sensor.tobias_zuhauses_bayes
to: 'off'
action:
- service: light.turn_off
target:
area_id: wohnzimmer
Tipps fĂŒr dein Setup
â Starte mit 2â3 Beobachtungen und erweitere schrittweise â Teste Ănderungen ĂŒber die Entwicklerwerkzeuge â Achte auf realistische Gewichtungen (WLAN nie zu hoch gewichten) â Nutze Templates, um zeitbasierte Bedingungen (z. B. âletzte 10 Minutenâ) einzubauen â Lies die Wahrscheinlichkeiten aus und beobachte den Verlauf ĂŒber ein paar Tage
Fazit â Warum der Bayesian Sensor so stark ist
Der Bayesian Sensor ist fĂŒr mich einer der unterschĂ€tztesten, aber mĂ€chtigsten Sensoren in Home Assistant. Er ermöglicht eine flexible, menschlich anmutende Logik â ohne komplizierte Node-RED-Flows oder YAML-Monster.
Ich verwende ihn mittlerweile fĂŒr:
PrĂ€senzÂerkennung
Nachtmodus
Energiesteuerung (z. B. âWahrscheinlichkeit, dass jemand gleich heimkommtâ)
und Szenarien mit mehreren Personen
đ Probiere es aus â du wirst schnell merken, wie stabil deine Automatisierungen werden.
Schreib mir gerne in die Kommentare, wofĂŒr du den Bayesian Sensor nutzt oder welche Kombinationen bei dir besonders gut funktionieren.