Home Assistant Medikamente Erinnerung – So richtest du die Erinnerung mit Blueprint ein

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Home Assistant Medikamente Erinnerung – So richtest du die Erinnerung mit Blueprint ein

Viele meiner Videos und Blogbeiträge drehen sich um klassische Smart-Home-Themen wie Lichtsteuerung, Heizung oder Anwesenheitserkennung. Doch manchmal bekomme ich Anfragen aus der Community, die mich wirklich zum Nachdenken bringen. So auch dieses Mal: Ein Zuschauer schrieb mir, dass er sich wünscht, zuverlässig daran erinnert zu werden, seine Medikamente einzunehmen. Eine einfache, aber unglaublich wichtige Funktion, die Home Assistant leisten kann.

In diesem Beitrag zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du eine Home Assistant Medikamente Erinnerung mit einem Blueprint umsetzt. So kannst du dich oder deine Angehörigen zuverlässig daran erinnern lassen, Tabletten rechtzeitig einzunehmen – direkt per Push-Benachrichtigung aufs Smartphone.


Warum dieses Thema so wichtig ist

Smart Home bedeutet für mich nicht nur Komfort oder Spielereien, sondern auch echte Unterstützung im Alltag. Besonders ältere Menschen oder Personen, die regelmäßig Medikamente einnehmen müssen, profitieren von einer automatisierten Erinnerung.

Mit Home Assistant können wir genau das umsetzen:

  • Eine Push-Benachrichtigung erinnert dich zur festgelegten Uhrzeit.
  • Du kannst direkt in der App bestätigen, ob du die Medikamente genommen hast.
  • Der Status lässt sich zusätzlich im Dashboard anzeigen und nachverfolgen.

👉 Damit wird Home Assistant zu einer echten Alltagshilfe.


Erste Überlegungen: Automatisierung oder Blueprint?

Mein erster Gedanke war: Ich könnte eine Automatisierung selbst schreiben. Das ist möglich, setzt aber einiges an Vorwissen voraus und kann schnell komplex werden. Da nicht jeder tief in YAML und Automatisierungen einsteigen möchte, habe ich nach einer einfacheren Lösung gesucht – und bin fündig geworden.

Die Lösung: Ein fertiger Blueprint aus der Home Assistant Community. Damit lassen sich Erinnerungen in wenigen Schritten umsetzen – auch für Einsteiger.


Voraussetzungen

Um die Home Assistant Medikamente Erinnerung einzurichten, benötigst du:

  • Ein funktionierendes Home Assistant Setup
  • Die Home Assistant Companion App (iOS oder Android)
  • Ein Smartphone, das Push-Benachrichtigungen empfangen kann

Die Companion App ist kostenlos im App Store oder Google Play Store verfügbar. Darüber erhältst du die Erinnerungen und kannst direkt bestätigen, ob du die Medikamente genommen hast oder nicht.


Blueprint installieren

Der von mir getestete Blueprint stammt von Matthieu Bourgain. Du findest ihn über GitHub oder direkt über die Community-Seite.

  1. Klicke auf Import Blueprint to my Home Assistant (wahlweise iOS oder Android).
  2. Wähle deine Home Assistant Instanz aus.
  3. Importiere den Blueprint mit dem Namen Medication Reminder.

Nach dem Import findest du ihn unter:
Einstellungen → Automatisierungen & Szenen → Blueprints


Blueprint konfigurieren

Nach dem Import kannst du deine Erinnerung individuell einrichten. Die wichtigsten Einstellungen sind:

  • Uhrzeit: Wann soll die Erinnerung kommen? (z. B. 17:00 Uhr)
  • Gerät: An welches Smartphone soll die Benachrichtigung geschickt werden?
  • Input Boolean: Damit kannst du den Status im Dashboard darstellen.

So legst du im Dashboard ein sichtbares Element an, das dir jederzeit zeigt, ob die Pille schon genommen wurde.

input_boolean:
  pill_1:
    name: Pille 1
    icon: mdi:pill

Benachrichtigungen einrichten

Der Blueprint erlaubt es dir, Push-Nachrichten mit interaktiven Buttons zu versenden. So kannst du wählen zwischen:

  • Genommen → Der Status wird gesetzt, die Erinnerung ist erledigt.
  • Später erinnern → Du wirst nach einer festgelegten Zeit (z. B. 10 Minuten) erneut erinnert.
  • Überspringen → Erinnerung wird für diesen Tag beendet.

Das Ganze lässt sich zusätzlich im Logbuch nachverfolgen, sodass du später nachvollziehen kannst, wann und wie die Bestätigung erfolgt ist.


Erinnerung an bestimmten Tagen

Vielleicht willst du nicht jeden Tag an dieselben Medikamente erinnert werden. Auch das ist möglich.

Mit einem kleinen YAML-Snippet kannst du die Erinnerung auf bestimmte Wochentage beschränken:

condition:
  - condition: time
    weekday:
      - mon
      - tue
      - wed
      - thu
      - fri

So wird die Erinnerung z. B. nur werktags ausgelöst.

Hier nochmal ein Beispiel mit allen Wochentagen und Aufruf des Blueprint im Yaml Code.


Mehrere Medikamente verwalten

Du brauchst mehr als eine Erinnerung? Kein Problem:

  • Einfach unter Blueprints den Blueprint aufrufen und daraus eine neue Automatisierung erstellen.
  • Neue Uhrzeit und neues Input Boolean anlegen
  • Im Dashboard kannst du beliebig viele Medikamente darstellen

Damit lassen sich auch mehrere Tabletten zu unterschiedlichen Uhrzeiten zuverlässig abbilden.


Mein Fazit

Die Home Assistant Medikamente Erinnerung ist ein Paradebeispiel dafür, wie Smart Home echten Mehrwert im Alltag bringt. Gerade ältere Menschen oder Familienmitglieder können so zuverlässig unterstützt werden.

Für mich persönlich ist das ein spannender Schritt, weil es zeigt: Smart Home ist nicht nur Komfort, sondern auch eine sinnvolle Alltagshilfe.

Wenn du eigene Ideen oder Erweiterungen hast, schreib sie mir gerne in die Kommentare – gemeinsam können wir solche Lösungen noch besser machen.


✅ Zusammenfassung

  • Ein Zuschauerwunsch brachte mich auf die Idee, eine Home Assistant Medikamente Erinnerung einzurichten.
  • Mit einem Blueprint geht das schnell und einfach.
  • Push-Benachrichtigungen mit Bestätigungsbuttons erinnern zuverlässig.
  • Logbuch & Dashboard geben zusätzliche Kontrolle.
  • Mit YAML kannst du die Erinnerung auf bestimmte Wochentage beschränken.

Damit vergisst du nie wieder deine Tabletten – und setzt Home Assistant sinnvoll für die Gesundheit ein.

Radon messen im Smart Home – Gerätevergleich & Home‑Assistant‑Integration für gesunde Raumluft

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Radon messen im Smart Home – Geräte, Analyse und Home‑Assistant‑Integration

Radon ist ein radioaktives Edelgas, das aus dem Zerfall von Uran im Erdreich entsteht und durch Risse oder Undichtigkeiten in Gebäudefundamenten in unsere Wohnräume eindringen kann. Das Gas ist unsichtbar und geruchlos; die meisten Betroffenen bemerken seine Anwesenheit erst durch Messungen. Studien zeigen, dass Radon nach dem Rauchen eine der häufigsten Ursachen für Lungenkrebs in Deutschland ist – es wird geschätzt, dass rund fünf Prozent aller Lungenkrebstodesfälle im Land auf eine erhöhte Radonbelastung zurückzuführen sind. Mit der Verabschiedung der Strahlenschutzverordnung (StrlSchV) zum Jahresende 2018 gibt es in Deutschland erstmals verbindliche Referenzwerte für Innenräume: Für Neu‑ und Altbauten gilt im Jahresmittel ein Referenzwert von 300 Becquerel pro Kubikmeter (Bq/m³). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und auch das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) empfehlen sogar, die Radonkonzentration möglichst unter 100 Bq/m³ zu halten. Ab etwa 100 Bq/m³ steigt das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, deutlich an; bei 100 Bq/m³ erhöht sich das Risiko um bis zu 16 Prozent.

Bezugsquellen*


air-Q Radon Luftanalysator, Luftmessgerät, Luftqualitätsmessgerät mit 5 Sensoren, kostenlose App, Smart Home, Radon Messgerät

  • Patentierter Hochpräzisions-Radon-Sensor misst zuverlässig radioaktives Gas und schützt vor Gesundheitsrisiken in Innenräumen.
  • Integrierte Sensoren überwachen zudem Feinstaub (PM1, PM2,5, PM10), VOC, CO2, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck für ganzheitliche Raumluftanalyse.
  • Echtzeit-Messung mit 1,8 Sekunden Intervall sichert präzise Daten zur sofortigen Raumluftbewertung und effektiven Schadstoffkontrolle.
  • Benutzerfreundliche air-Q App mit KI-gestützter Analyse, individuellen Gesundheitstipps und flexibler Smart-Home-Integration, auch offline nutzbar. MQTT, IFTTT, Home Assistant und viele weitere Integrationen.
  • Erweiterbar mit Zusatzsensoren und professioneller Science-Option inkl. API-Zugriff und CSV-Export für intensive Datenanalyse und Anpassungen.


AIR-Q radon science Luftmessgerät, Luftanalysegerät, Luftqualitätsmessgerät mit 11 Sensoren, weiß, VOC, Luftdruck, Feuchtigkeit, Temperatur, Radon messen, Smart Home

  • Präzise Radon-Messung mit patentiertem Sensor plus 10 weitere Sensoren überwachen Feinstaub, VOC, CO2, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck für umfassende Raumluftqualität.
  • Echtzeit-Luftqualitätsanalyse mit ca. 1,8 Sekunden Intervall liefert zuverlässige Daten für gesundes Wohnen und Arbeiten, auch ohne Internetverbindung
  • Intuitive App für iOS und Android mit detaillierten Diagrammen, KI-gestützten Analysen und individuellen Tipps zur Verbesserung der Luftqualität.
  • Flexible Erweiterbarkeit mit zusätzlichem Sensor und Science-Option für API-Zugriff, CSV-Export und individuelle Datenanpassung. IFTTT, MQTT, Home Assistant und viele weitere Integrationen.
  • Ideal für private Haushalte, Unternehmen, Forscher und Smart Home Nutzer zur dauerhaften Überwachung, Gefahrenwarnung und Verbesserung des Raumklimas.

Was ist Radon und wie gelangt es ins Haus?

Radon entsteht im natürlichen Zerfallsprozess von Uran und Radium. Im Boden bildet sich Radongas, das durch Diffusion und Unterdruck in den Oberboden aufsteigt. In Innenräumen kann es sich dann ungehindert anreichern, wenn es unbemerkt über Spalten, Fugen, Rohrdurchführungen oder poröse Materialien in Keller und Erdgeschoss eindringt. Besonders im Winter, wenn beheizte Innenräume einen höheren Unterdruck erzeugen und die Lüftung oft reduziert wird, steigt das Risiko für erhöhte Radonkonzentrationen, wie auch im Video erläutert wird. Die geografische Lage spielt ebenfalls eine Rolle: Die Radonkarte des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) zeigt, dass vor allem Süd‑ und Ostdeutschland, das Erzgebirge, der Schwarzwald oder ehemalige Bergbauregionen erhöhte Werte aufweisen. Dennoch können auch in radonarmen Gebieten hohe Werte auftreten, da die Werte von Gebäude zu Gebäude stark variieren.

Gesundheitliche Risiken und Grenzwerte

Radon zerfällt zu radioaktiven Tochterprodukten, die sich an kleinste Staubpartikel binden. Beim Einatmen dieser Partikel können die Radonfolgeprodukte in der Lunge verbleiben und das umliegende Gewebe durch ionisierende Strahlung schädigen. Epidemiologische Studien und Erfahrungen aus dem Bergbau belegen, dass Radon ein signifikanter Risikofaktor für Lungenkrebs ist. Der deutsche Gesetzgeber orientiert sich an der EU‑Richtlinie 2013/59/Euratom und hat einen Referenzwert von 300 Bq/m³ festgelegt; damit soll überprüft werden, ob Gegenmaßnahmen wie Lüftung oder Abdichtung erforderlich sind. Die WHO sieht bereits ab 100 Bq/m³ Handlungsbedarf.

Messgeräte im Vergleich: Exposimeter, Air‑Q, Radon Eye und EcoCube

Um die Radonkonzentration im eigenen Haus zu beurteilen, gibt es zwei grundsätzliche Messansätze: passive Messungen mit Exposimetern und aktive Messungen mit elektronischen Sensoren. Ich habe verschiedene Lösungen getestet und miteinander verglichen. Ziel des Tests war es, die Messgeräte zu bewerten und ihre Integration in Home Assistant zu untersuchen.

Exposimeter – die langfristige Methode zur Radonmessung

Radon messen im Smart Home - Exposimeter

Ein Exposimeter ist eine kleine Messdose, die über einen längeren Zeitraum (typischerweise drei bis zwölf Monate) im Wohnraum platziert wird. Weil Radon schwerer als Luft ist, sollte das Exposimeter in Bodennähe stehen. Nach der Messung wird das Exposimeter an ein Labor geschickt und analysiert. Der Vorteil: Man erhält einen zuverlässigen Mittelwert über einen langen Zeitraum, der vom BfS anerkannt wird und für offizielle Messungen (beispielsweise im Rahmen der gesetzlichen Messpflicht) genutzt werden kann. Der Nachteil: Kurzfristige Spitzenwerte oder saisonale Schwankungen werden verschleiert; während einer Lüftungsphase kann der Mittelwert niedriger ausfallen, obwohl es vorher hohe Peaks gab. Deshalb empfehle ich, das Exposimeter nur als erste Indikation zu nutzen und parallele elektronische Messungen durchzuführen.

Air‑Q Radon (Science) – High‑End‑Sensor mit vielen Messgrößen

Radon messen im Smart Home - Air-Q Radon

Der Air‑Q Radon (Science) zählt zu den umfangreichsten Radon‑Messgeräten auf dem Markt. Ich habe die „Science“-Variante verwendet, die neben Radon noch flüchtige organische Verbindungen (VOCs), Feinstaub in verschiedenen Größenklassen (PM 1, 2,5, 4, 10), Temperatur, relative und absolute Luftfeuchtigkeit, Luftdruck sowie den Taupunkt misst. Dank dieser Sensorvielfalt erhält man ein umfassendes Bild der Raumluftqualität und kann Korrelationen zwischen Radon und anderen Parametern erkennen. Die Daten werden lokal per WLAN bereitgestellt; eine Cloud‑Anbindung ist optional und lässt sich komplett deaktivieren, was im Hinblick auf Datenschutz positiv hervorzuheben ist. Das Gerät hat in der gesamten Testphase absolut zuverlässig und mit einer hohen Messfrequenz gearbeitet: Alle paar Sekunden liefert der Air‑Q einen neuen Wert. Allerdings hat die Qualität ihren Preis – je nach Ausstattung liegen die Kosten zwischen 400 und 700 Euro.

Radon Eye – Bluetooth‑Sensor mit gutem Preis‑Leistungs‑Verhältnis

Radon messen im Smart Home - RadonEye rd200

Der Radon Eye ist ein elektronischer Radon‑Sensor, der über Bluetooth kommuniziert. Im Gegensatz zum Air‑Q setzt der Hersteller vollständig auf lokale Datenübertragung; das Gerät sendet keine Daten ins Internet. Der Messintervall liegt bei etwa einer Stunde, wodurch eine gewisse Glättung erfolgt. Für viele Anwendungen reicht dieser Intervall aus, denn Radonkonzentrationen ändern sich nicht sekündlich. Der Radon Eye kostet rund 180 Euro und ist damit deutlich günstiger als der Air‑Q. Für Home‑Assistant‑Nutzer gibt es eine Integration über HACS (Home Assistant Community Store), die den Sensor problemlos in Dashboards einbindet. Wer keinen Home Assistant nutzt, kann die Werte nur vor Ort per App abrufen; eine Fernüberwachung ist ohne Heimautomation nicht vorgesehen.

EcoCube – Kompakter WLAN‑Sensor mit Cloud‑Anbindung

Radon messen im Smart Home -EcoCube (EcoSense)

Der EcoCube misst Radon ebenfalls elektronisch, allerdings werden die Daten zwingend über die Cloud des Herstellers synchronisiert. Diese Abhängigkeit empfinde ich als ein wenig störend, da man sich registrieren und persönliche Daten angeben muss. In meinen Tests hat der Sensor allerdings gute Werte geliefert; die Messfrequenz ist geringer als beim Air‑Q, aber vermutlich höher als beim Radon Eye (geschätzt kürzer als eine Stunde). Der EcoCube lässt sich über eine eigene App auslesen und per HACS in Home Assistant integrieren – allerdings funktioniert die Integration nur über die Cloud. Während der Testphase kam es zu Aussetzern, bei denen der Sensor neu gestartet werden musste; ob dies ein Einzelfall war, lässt sich nicht abschließend beurteilen. Mit einem Preis im Bereich des Radon Eye und durch seine kompakte Bauform ist der EcoCube dennoch eine interessante Option für Nutzer, die ihre Räumlichkeiten überwachen wollen.

Messstrategie: Platzierung, Auswertung und Vergleich

Die Praxistests im Video zeigen, dass die Positionierung der Sensoren entscheidend ist. Weil Radon schwerer als Luft ist, sollte man alle Geräte in Bodennähe aufstellen – idealerweise im Keller oder Erdgeschoss. Ich habe die Sensoren in meinem Studio getestet, wobei ich sie direkt nebeneinander platziert habe, um direkte Vergleiche zu ermöglichen. Radon hat eine Halbwertszeit von 3,8 Tagen. Dieser radioaktive Zerfall führt zu Messabweichungen: Selbst wenn zwei Geräte nebeneinander stehen, messen sie den Zerfall zeitlich leicht versetzt. Deshalb ist es sinnvoll, Tagesmittelwerte zu betrachten und differenzielle Analysen durchzuführen. In meinen Auswertungen, die über Grafana und ApexCharts visualisiert werden, erkennt man die Abweichungen zwischen den Tageswerten der Geräte. Die Differenzen liegen bei wenigen Becquerel – der Radon Eye misst im Schnitt etwa 3,3 Bq/m³ weniger als der Air‑Q und der EcoCube liegt 0,27 Bq/m³ darüber. Trotz unterschiedlicher Messfrequenzen verlaufen die Kurven weitgehend parallel, was für eine gute Vergleichbarkeit spricht.

Um eine Extremsituation nachzustellen, habe ich einen Lüftungsstopp simuliert, indem ich alle Türen und Fenster für einen Tag in dem Raum verschlossen gehalten habe. Innerhalb kurzer Zeit stiegen die Radonwerte auf über 175 Bq/m³ an. Sobald gelüftet wird, sinkt die Konzentration rasch wieder ab. Für Smart‑Home‑Nutzer eröffnet sich hier ein einfaches Anwendungsfeld: Man kann einen Schwellenwert definieren (zum Beispiel 100 Bq/m³) und mit Hilfe von Home Assistant eine Benachrichtigung auslösen oder automatisch Fenster‑Aktoren ansteuern. In der Grafik lässt sich erkennen, wie durch gezieltes Lüften – selbst ohne bauliche Maßnahmen – die Werte zuverlässig unter 100 Bq/m³ bleiben.

Integration in Home Assistant

Ein wesentlicher Aspekt des Videos ist die Integration der Messgeräte in Home Assistant. Ich nutze diese Plattform, um alle Sensoren zu visualisieren und Automatisierungen zu erstellen.

  • Air‑Q‑Integration: Der Air‑Q kann per WLAN mit Home Assistant verbunden werden, ohne dass Daten das lokale Netzwerk verlassen. Dank der umfangreichen Sensorik lassen sich Korrelationen zwischen Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Radonwerten visualisieren. Ich habe die Cloud‑Funktion deaktiviert und ausschließlich auf die lokalen Daten zugegriffen.
  • Radon Eye: Für den Radon Eye steht eine HACS‑Integration zur Verfügung. Diese verwendet Bluetooth‑Low‑Energy (BLE). Voraussetzung ist ein passender BLE‑Adapter im Home‑Assistant‑Server (z. B. ein ESP32 oder ein Atom M5 Lite). Die Werte werden stündlich aktualisiert und können in Dashboards oder Automatisierungen genutzt werden.
  • EcoCube: Der EcoCube lässt sich ebenfalls per HACS einbinden – jedoch nur über die Cloud. Diese Abhängigkeit hat einen entscheidenden Nachteil: Wenn eine Internetverbindung nicht verfügbar ist oder die Server nicht erreichbar sind, erhalte ich keine Messwerte. Wer Wert auf Datenschutz legt, sollte besser zu einem der anderen Geräte greifen.

Blogbeitrag : Wie du HACS installierst ( in 3 Minuten )

Was tun bei hohen Radonwerten?

Wenn Messungen dauerhaft Werte über 300 Bq/m³ ergeben, sollten Hausbesitzer weitere Schritte einleiten. Zunächst ist regelmäßiges Stoßlüften die einfachste Maßnahme; wie die Tests zeigen, reduziert dies die Konzentration schnell. In Regionen mit sehr hoher Bodenbelastung oder bei großen Rissen im Fundament kann allerdings Lüften allein nicht ausreichen. Dann ist es sinnvoll, die Ursachen zu beseitigen. Ich bin kein Experte auf dem Gebiet, deshalb empfehle ich in solchen Fällen, sich an einen Radon‑Fachbetrieb zu wenden und entsprechende Maßnahmen zu erörtern.

Fazit und Ausblick

Ich hoffe, ihr konntet verstehen, wie wichtig eine Radonmessung im eigenen Zuhause ist. Obwohl die gesetzliche Schwelle bei 300 Bq/m³ liegt, empfiehlt es sich, Werte möglichst unter 100 Bq/m³ zu halten. Einfache Maßnahmen wie regelmäßiges Stoßlüften können Radon innerhalb kurzer Zeit senken. Moderne elektronische Sensoren erleichtern die Überwachung und ermöglichen mit Home Assistant automatisierte Maßnahmen. Der Air‑Q liefert extrem detaillierte Daten, ist jedoch kostenintensiv; der Radon Eye bietet ein gutes Preis‑Leistungs‑Verhältnis und arbeitet ohne Cloud; der EcoCube ist kompakt, erfordert aber eine Cloud‑Anbindung. Das passive Exposimeter liefert einen Langzeitwert und eignet sich zur behördlich anerkannten Messung.

Für Smart‑Home‑Enthusiasten lohnt sich die Integration der Sensoren in Home Assistant. Mit Grafana und ApexCharts lassen sich die Daten übersichtlich darstellen, Trends erkennen und Aktionen automatisieren. In einem Folgevideo werde ich die Integration der drei Sensoren in Home Assistant zeigen, wie Anbindung und Visualisierung eingerichtet werden. Den Code für die Apex‑Chart‑Cards und auch das Grafana‑Dashboard werde ich auf meinem Blog verfügbar machen.