Worst-Case-Szenario im HomeLab: Proxmox Backup Server mit ZFS richtig testen

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Worst-Case-Szenario im HomeLab: Proxmox Backup Server mit ZFS richtig testen

Einleitung

Ich spreche in meinen Videos und Blogbeiträgen oft über Backups, Redundanz und saubere HomeLab-Setups. Aber ganz ehrlich: Backups zu haben bringt nur dann wirklich etwas, wenn man den Worst Case auch einmal realistisch testet. Genau darum geht es in diesem Beitrag.

Was passiert, wenn:

  • die Hardware komplett ausfällt?
  • ein NAS abraucht?
  • ein ZFS-Pool plötzlich nicht mehr verfügbar ist?

Ich zeige hier Schritt für Schritt, wie ich ein solches Worst-Case-Szenario mit einem Proxmox Backup Server (PBS) und ZFS simuliert und erfolgreich wiederhergestellt habe – inklusive Import eines bestehenden ZFS-Pools und dem Austausch einer defekten Festplatte.


Ausgangssituation: Mein HomeLab-Setup

In meinem Setup läuft ein Großteil der Infrastruktur auf einem UGREEN DXP 8800 Plus (8-Bay NAS).

Angebot
UGREEN NASync DXP8800 Plus 8-Bay NAS Server, Intel i5-1235U 10-Kern, 8GB DDR5, 128GB SSD, 2×10GbE, 2×M.2 NVMe, 8K HDMI, 2×Thunderbolt 4, Kompatibel mit Drittanbieter HDD/SSD (Diskless)
  • Zwei 10GbE-Netzwerkanschlüsse: Zwei 10GbE-Hochgeschwindigkeitsnetzwerkanschlüsse, die zu einer Bandbreite von 20 G zusammengefasst werden können, um Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 2500 MB/s zu erreichen. Große Dateien lassen sich problemlos übertragen. Die Last zwischen den beiden Portverbindungen kann dynamisch angepasst und ausgeglichen werden, um die Übertragungseffizienz zu verbessern.
  • Beispiellose Verarbeitungsleistung: Mit einem Intel Core i5-Prozessor der 12. Generation mit 10 Kernen und 12 Threads wird die Verarbeitungsleistung im Vergleich zu früheren Prozessoren sprunghaft verbessert.
  • 8-Bay, 256 TB riesiger Datenspeicher: Ausgestattet mit acht SATA- und zwei M.2 NVMe-Laufwerkschächten verfügt das NASync DXP8800 Plus über eine maximale Speicherkapazität von bis zu 256 TB. Speichern Sie Tausende von HD-Filmen, Bildern und Dokumenten und machen Sie NASync zu einer Filmbibliothek, einem Fotoalbum und einem Dateispeicherplatz in einem.
  • Eine umfassende App: Anstatt einzelne Anwendungen für bestimmte Funktionen herunterzuladen, integriert die NAS-App diese Funktionen an einem Ort. Greifen Sie von einem praktischen Ort aus auf Speichermanager, Dateien, Fotos und mehr zu.
  • Professionelle Datensicherheit: Im Vergleich zu Cloud-Laufwerken ermöglicht NASync Benutzern, große Mengen persönlicher Daten auf vertrauenswürdigen lokalen Geräten zu speichern, wodurch Datenverlust und Überwachung weitestgehend verhindert werden. Datenübertragung und Konten können mit professioneller Verschlüsselung und Multi-Faktor-Authentifizierung vollständig geschützt werden.

Darauf befindet sich unter anderem:

  • Proxmox
  • eine virtuelle Maschine mit Proxmox Backup Server
  • zwei per PCI-Passthrough durchgereichte HDDs
  • darauf ein ZFS-Mirror-Pool für die Backups

Zusätzlich habe ich ein zweites System, ein DXP 4800 Plus (4-Bay NAS), das im Ernstfall als Ersatz dienen kann.

Angebot
UGREEN NASync DXP4800 Plus 4-Bay Desktop NAS, Intel Pentium Gold 8505 5-Core CPU, 8GB DDR5 RAM, 128G SSD, 1 * 10GbE, 1 * 2,5GbE, 2*M.2 NVMe-Steckplätze, 4K HDMI, Network Attached Storage (Diskless)
  • 12. Gen 5-Kern Intel Prozessor: Diese leistungsstarke CPU von Intel bietet ein außergewöhnlich flüssiges Erlebnis und sorgt für einen erheblichen Leistungszuwachs im Vergleich zu früheren Generationen.
  • Benutzerfreundliche App: Verwalte deinen Speicher und greife von all deinen Geräten auf deine Dateien zu, ganz einfach mit unserer maßgeschneiderten Software – und das alles ohne mehrere Tools oder komplizierte Drittanbieter-Software. Verfügbar für Android, iOS, Windows, Mac, Webbrowser und Smart-TVs.
  • 4 Bays und maximal 136TB: Die vier SATA-Bays unterstützen jeweils bis zu 30TB. Zusätzlich können zwei kompakte M.2 NVMe SSDs mit jeweils bis zu 8TB installiert werden (für SSD-Caching oder zusätzlichen schnellen Speicher). Bei vollständiger Ausnutzung aller Steckplätze beträgt die maximale Kapazität beeindruckende 136TB.
  • Blitzschnelle 10GbE- und 2.5GbE-Netzwerkanschlüsse: Der NASync DXP4800 Plus bietet Datenraten von bis zu beeindruckenden 1250 MB/s über zwei separate Anschlüsse. Ideal für alle, die eine schnelle und reibungslose Übertragung von 4K-Videos und großen Dateien benötigen.
  • Professionelle Datensicherheit: Mit sicherer Verschlüsselung sind Benutzerkonten und Daten vollständig geschützt.

Das Ziel dieses Tests:

Was passiert, wenn das 8-Bay-NAS komplett ausfällt – und wie komme ich wieder an meine Backups?


Szenario 1: Totalausfall der Hardware

Annahme

Das komplette Hauptsystem ist defekt. Mainboard, Netzteil – egal. Die Festplatten sind aber noch intakt.

Vorgehen

  1. Ich baue die beiden ZFS-Festplatten aus dem 8-Bay-NAS aus.
  2. Die Platten stecke ich in das 4-Bay-NAS.
  3. Auf dem neuen System installiere ich Proxmox.
  4. Anschließend setze ich einen neuen Proxmox Backup Server als VM auf.

Die ursprüngliche PBS-Konfiguration habe ich bewusst nicht gesichert, um ein realistisches Worst-Case-Szenario zu simulieren.


ZFS-Pool importieren

Nach der frischen Installation des Proxmox Backup Servers sind die Festplatten zwar sichtbar, aber:

  • kein Datastore
  • kein eingebundener ZFS-Pool

ZFS-Pool finden

In der PBS-Shell führe ich folgenden Befehl aus:

zpool import

Damit wird mir der vorhandene ZFS-Pool angezeigt.

Pool importieren

Der Import erfolgt mit:

zpool import -f zfspool

(„zfspool“ natürlich durch den eigenen Poolnamen ersetzen.)

Danach ist der Pool im System verfügbar, aber noch nicht als Datastore eingebunden.


Datastore wiederherstellen

Jetzt kommt der entscheidende Punkt:

  1. In der PBS-Weboberfläche gehe ich auf Add Datastore
  2. Name: identisch zum alten Datastore
  3. Pfad:

/mnt/datastore/zfspool

  1. Unter Advanced aktiviere ich:

Reuse existing datastore

Nach dem Hinzufügen erscheint:

  • der alte Datastore
  • inklusive aller Backups

Die virtuelle Maschine ist sofort wieder verfügbar.

Ergebnis:

➡️ Vollständige Wiederherstellung der Backups – ohne vorherige Konfigurationssicherung.


Szenario 2: Ausfall einer einzelnen Festplatte

Jetzt wird es noch realistischer.

Simulation

  • Eine der beiden ZFS-Platten wird entfernt
  • Der Pool ist anschließend degraded

Der Proxmox Backup Server meldet beim Start:

One or more devices could not be used


Defekte Platte ersetzen

Alte Platte entfernen

Zunächst ermittele ich die ID der Platte, die nicht mehr erreichbar ist.

zpool status -g zfspool

Neue Platte einbinden

  1. Neue HDD physisch einsetzen
  2. Per Passthrough an die PBS-VM durchreichen
  3. Disk-ID ermitteln:

ls -l /dev/disk/by-id/

Pool reparieren

Jetzt ersetze ich die defekte Platte durch die neue:

zpool replace zfspool <alte-disk-id> <neue-disk-id>

Falls auf der neuen Platte noch Daten liegen:

  • entweder per Shell löschen
  • oder komfortabel über die Weboberfläche Wipe Disk

Danach den Befehl erneut ausführen.


Resilvering & Abschluss

Nach kurzer Zeit startet das Resilvering.

Mit:

zpool status zfspool

lässt sich der Fortschritt prüfen.

Nach Abschluss:

  • Pool Status: ONLINE
  • Keine Fehler
  • Alle Backups vollständig vorhanden

Fazit: Warum dieser Test extrem wichtig ist

Dieser Test zeigt sehr deutlich:

  • Backups ohne Wiederherstellungstest sind wertlos
  • ZFS ist extrem robust und flexibel
  • Ein Proxmox Backup Server mit ZFS ist absolut worst-case-tauglich

Selbst bei:

  • kompletter Hardware-Zerstörung
  • Neuinstallation ohne Konfigurationssicherung
  • Ausfall einzelner Festplatten

konnte ich meine Backups vollständig und sauber wiederherstellen.


Meine Empfehlung

Wenn du ein HomeLab betreibst:

  • teste mindestens einmal dein Worst-Case-Szenario
  • simuliere Hardware-Ausfälle
  • überprüfe, ob du wirklich wieder an deine Daten kommst

Denn genau dann, wenn es darauf ankommt, willst du keine Experimente mehr machen.


Wenn du weitere Beiträge rund um Proxmox, ZFS, Backups und saubere HomeLab-Architekturen suchst, schau gern auf meinem YouTube-Kanal Smart Home & More vorbei.

Proxmox Backup Server einrichten – so sichere ich mein komplettes HomeLab ( inkl. ZFS-Mirror, UGREEN NAs & Sync Setup)

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Proxmox Backup Server Titelbild

In meinem HomeLab spielt der Proxmox Backup Server eine zentrale Rolle. Viele unterschätzen das Thema Backups – aber wenn eine VM plötzlich weg ist oder Hardware ausfällt, sind die Schmerzen groß. Genau deshalb zeige ich dir in diesem Beitrag, wie ich meinen Proxmox Backup Server (PBS) eingerichtet habe: mit ZFS-Mirror, by-id-Passthrough, Backup-Jobs, Remote-Sync und Wiederherstellungsstrategie.

Ich verwende in meinem Setup mehrere UGREEN NAS-Systeme, die hervorragend mit Proxmox harmonieren und gleichzeitig effizient und leise laufen. Meine Geräte:

Dazu habe ich den Speicher erweitert:
48 GB RAM für UGREEN NAS*
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Warum Backups mehr sind als nur eine Kopie

Bevor wir starten, kurz der wichtigste Unterschied:

  • ZFS Mirror → schützt mich vor Plattenausfall
  • Proxmox Backup Server → schützt mich vor Datenverlust
  • Remote Sync → schützt mich vor Brand, Diebstahl, Defekt

Ich erlebe in der Community häufig, dass ein RAID oder ZFS-Mirror als Backup verstanden wird. Das ist aber nur eine Verfügbarkeitsschicht, kein echtes Backup.
Backups entstehen erst, wenn:

  • Daten inkrementell gespeichert werden
  • Versionen existieren
  • sie auf getrennter Hardware liegen

Genau das erfüllt der Proxmox Backup Server im gezeigten Setup.


Mein Setup – Überblick

Ich nutze:

  • Proxmox 9 auf meinem HomeLab
  • UGREEN DXP8800 Plus als Haupt-NAS
  • UGREEN DXP4800 Plus als Backup-NAS
  • Ein weiterer PBS in der Cloud (optional)

Damit kann ich selbst bei einem kompletten Hardware-Schaden alle Backups wiederherstellen.


ZFS Mirror anlegen – die Basis

Zuerst habe ich im UGREEN NAS ein ZFS Mirror aus 2 HDDs angelegt. Das schafft Redundanz und optimale Performance für den PBS-Datastore.

In meinem Fall:

Damit ZFS in der PBS-VM funktioniert, brauche ich die echten Laufwerke – und genau dafür ist Passthrough per /dev/disk/by-id unverzichtbar.


Warum ich /dev/disk/by-id nutze

Wenn du einfach /dev/sda oder /dev/sdb durchreichst, kann die Reihenfolge nach einem Reboot oder Update wechseln.
Das wäre fatal.

Darum nutze ich:

ls -l /dev/disk/by-id

Dort suche ich meine beiden HDDs heraus – in meinem Fall z. B.:

  • ata-ST4000DM004_XXXXXX
  • ata-ST4000DM004_YYYYYY

Diese IDs trage ich später bei der VM als Passthrough ein.

Erste HDD an scsi1:

qm set 126 --scsi1 /dev/disk/by-id/ata-WDC_WD40EFPX-68C6CN0_WD-WX12DC482U93

Zweite HDD an scsi2:

qm set 126 --scsi2 /dev/disk/by-id/ata-WDC_WD40EFPX-68C6CN0_WD-WX22DC4LF10E


Proxmox Backup Server ISO vorbereiten

Ich lade das ISO bei Proxmox herunter und packe es ins in mein Proxmox.

Dann lege ich eine neue VM an:

  • BIOS: UEFI
  • Machine: q35
  • Disk: 64 GB (SSD-Simulation)
  • RAM: 2 GB
  • Cores: 2
  • Netzwerkkarte: VirtIO

Alles sehr genügsam – PBS ist extrem leichtgewichtig.


ZFS Mirror im PBS anlegen

Sobald die VM läuft:

  1. Storage → Disks
  2. Die beiden Passthrough-HDDs auswählen
  3. ZFS → Mirror
  4. Namen vergeben (z. B. zfs-mirror-pbs)
  5. Erstellen


PBS im Proxmox einbinden

Jetzt binde ich den Backup Server in Proxmox ein:

  • Datacenter → Storage → Add → Proxmox Backup Server

Hier brauche ich:

  • IP des PBS
  • Benutzer: root@pam
  • Datastore-Name (z. B. zfsmirrorpbs)
  • Fingerprint aus PBS → Dashboard → „Show Fingerprint“

Nach dem Speichern erscheint der PBS sofort im Storage-Baum.

Backup-Job in Proxmox erstellen

Jetzt richte ich den eigentlichen Backup-Job ein:

  • Datacenter → Backup → Add
  • Schedule: täglich 21:00 Uhr
  • Mode: selected VMs (damit PBS sich nicht selbst sichert)

Optional:

  • Notifications per Mail
  • Compression Zstandard
  • Bandwidth-Limit


Retention – wie viele Backups ich behalte

Hier verwende ich eine Mischung aus kurz und langfristig:

  • Keep Last: 5
  • Keep Daily: 1
  • Keep Weekly: 1
  • Keep Monthly: 2
  • Keep Yearly: 2

Damit habe ich:

  • schnelle Wiederherstellung
  • Schutz vor Ransomware
  • sauberen Versionsverlauf


Backup testen

Ich starte den Job manuell:

Backup → Run now

Wenn die VM danach im Datastore auftaucht, weiß ich:
Das Grundsetup passt.


Mein zweiter PBS – Remote Sync für echte Sicherheit

Jetzt kommt der wichtigste Teil:
Backups müssen extern gespeichert werden.

Ich habe darum ein zweites NAS:

Dort läuft ebenfalls ein Proxmox Backup Server.

Ich richte dann ein:

  • Remote
  • Pull-Job (mein Favorit, weil sicherer)
  • Automatische Synchronisation

Beispiel:

  • Quelle: PBS #1 (Hauptsystem)
  • Ziel: PBS #2 (Backup-NAS)

So habe ich die Daten:

  • vor Ort → schnell wiederherstellbar
  • auf zweiter Hardware → geschützt vor Totalausfall

Option:
Ich betreibe zusätzlich einen PBS in der Hetzner Cloud für maximale Redundanz.


Energieoptimierung – mein Ansatz

Viele fragen mich:

„Kann ich das zweite NAS nicht einfach herunterfahren?“

Ja, kann man:

  • Second-NAS per Sync-Zeitpunkt wecken
  • Nach Sync automatisch herunterfahren
  • ZFS-Spindown aktivieren
  • Nur einmal pro Tag synchronisieren

Dadurch spare ich signifikant Energie.

Ich plane dazu ein eigenes Video & Blogbeitrag. Falls Interesse besteht, bitte in den Kommentaren zum Video einen kleinen Hinweis geben.


Restore – warum PBS hier so stark ist

Was ich am Proxmox Backup Server besonders schätze:

  • Deduplizierung
  • Schnelle inkrementelle Sicherungen
  • Extrem schnelle Wiederherstellung
  • Versioning
  • Bandbreitenlimit
  • Datensparsamkeit

Ich kann:

  • komplette VMs wiederherstellen
  • nur einzelne Dateien mounten
  • Snapshots vergleichen
  • Remote-Backups ziehen

Im Fall eines Hardware-Defekts:

  • ZFS-Mirror in neue Hardware einstecken
  • PBS ISO booten
  • Pool importieren
  • Backups direkt wiederherstellen


Fazit – ein zuverlässiges, effizientes Backup-System

Mit dem Proxmox Backup Server, ZFS-Mirror und einem zweiten NAS habe ich endlich ein Setup, das:

  • sicher,
  • schnell,
  • energieeffizient
  • und absolut robust ist.

Ich kann Hardware austauschen, VMs sofort wiederherstellen und selbst im Worst-Case bleibt mein komplettes HomeLab funktionsfähig.

Wenn du ein UGREEN-NAS einsetzt oder ein kompaktes HomeLab betreiben möchtest, kann ich dir diese Lösungen ehrlich empfehlen:

Wenn du Fragen hast oder dein eigenes Backup-Setup optimieren willst, schreib’s gern in die Kommentare unter dem Video.

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Proxmox API Home Assistant Backup automatisieren – VMs überwachen & sichern

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Einleitung

Proxmox API Home Assistant Backup – in diesem Praxis‑Guide lernst du, wie du mithilfe der Proxmox API den Zustand deiner virtuellen Maschinen abfragst, Dashboards in Home Assistant erstellst und Backups automatisierst. Statt auf HACS setzt du dabei auf REST‑Sensoren und API‑Calls, um deine VMs sicher zu überwachen und zu sichern.

Vorbereitung in Proxmox – Benutzer, Token und Rechte einrichten

Bevor du in Home Assistant loslegen kannst, musst du Proxmox entsprechend vorbereiten.

API‑Benutzer und Token anlegen

Erstelle im Proxmox DataCenter einen neuen User (z. B. homeassistant) ohne Passwort, denn wir arbeiten mit API‑Tokens. Wähle als Realm pve und lege anschließend unter API Token einen neuen Token für diesen User an. Achte darauf, Privilege Separation zu deaktivieren. Kopiere dir den Token sofort, da er später nicht mehr angezeigt wird.

Proxmox API Home Assistant Backup - User

Proxmox API Home Assistant Backup - API Token

Rollen konfigurieren

Für den Zugriff auf VM‑Informationen und Backups benötigen wir passende Rollen:

  • Lege eine neue Rolle (z. B. homeassistant-role) mit den Privilegien VM.Audit, Datastore.Audit und Datastore.AllocateSpace, VM.Backup an.
  • Weise diese Rolle dem User auf den benötigten Pfaden zu: dem Node (/nodes/pve-lerch) und den VMs (/vms/*).

Diese granularen Berechtigungen sorgen dafür, dass Home Assistant lediglich die benötigten Daten abrufen und einen Proxmox API Home Assistant Backup auslösen darf.

Proxmox API Home Assistant Backup - Rollen definieren

Home Assistant konfigurieren – REST‑Sensoren anlegen

Im nächsten Schritt richten wir Home Assistant ein. Falls du noch keinen File Editor installiert hast, installiere diesen im Add-on Store von Home Assistant.

Proxmox API Home Assistant Backup - Add-on File Editor

REST‑Sensor für VM‑Informationen

Über den YAML‑Eintrag rest: definieren wir einen Sensor, der regelmäßig einen GET‑Request an die Proxmox API sendet. Die URL lautet beispielsweise:

https://<proxmox-host>/api2/json/nodes/pve-larch/qemu

Als Header gibst du Authorization: PVEAPIToken=<user>@pve!<token-id>=<token> an. Im value_template kannst du die JSON‑Antwort weiterverarbeiten und die Daten in Attributen speichern.

  - resource: https://192.168.101.69:8006/api2/json/nodes/pvelerch/qemu
    method: GET
    headers:
      Authorization: "PVEAPIToken=homeassistant@pve!proxmox=be729a21-e76b-430b-84bf-40d096d035a6"
    verify_ssl: false
    scan_interval: 10
    sensor:
      - name: "PVELerch VM Raw"
        unique_id: pvelerch_vm_raw
        value_template: "OK"
        json_attributes:
          - data

Vergiss nicht, Home Assistant neu zu starten, damit der Sensor angelegt wird. Anschließend siehst du eine Liste aller VMs als JSON‑Attribut, inklusive ihrer Namen, IDs und Status.

REST‑Sensor für LXC‑Container

Für LXC‑Container wiederholst du den Sensor mit dem Endpunkt .../lxc. Denke daran, dass nicht alle API‑Attribute identisch sind – die Belegung des Festplattenspeichers (disk-usage) steht nur bei Containern zur Verfügung.

  - resource: https://192.168.101.69:8006/api2/json/nodes/pvelerch/lxc
    method: GET
    headers:
      Authorization: "PVEAPIToken=homeassistant@pve!proxmox=be729a21-e76b-430b-84bf-40d096d035a6"
    verify_ssl: false
    scan_interval: 10
    sensor:
      - name: "PVELerch LXC Raw"
        unique_id: pvelerch_lxc_raw
        value_template: "OK"
        json_attributes:
          - data

Hier nochmal beide Rest Sensoren für die Configuration.Yaml. Beachte, dass am Anfang einmal „rest:“ stehen muss.

rest:
  - resource: https://192.168.101.69:8006/api2/json/nodes/pvelerch/qemu
    method: GET
    headers:
      Authorization: "PVEAPIToken=homeassistant@pve!proxmox=be729a21-e76b-430b-84bf-40d096d035a6"
    verify_ssl: false
    scan_interval: 10
    sensor:
      - name: "PVELerch VM Raw"
        unique_id: pvelerch_vm_raw
        value_template: "OK"
        json_attributes:
          - data
          
  - resource: https://192.168.101.69:8006/api2/json/nodes/pvelerch/lxc
    method: GET
    headers:
      Authorization: "PVEAPIToken=homeassistant@pve!proxmox=be729a21-e76b-430b-84bf-40d096d035a6"
    verify_ssl: false
    scan_interval: 10
    sensor:
      - name: "PVELerch LXC Raw"
        unique_id: pvelerch_lxc_raw
        value_template: "OK"
        json_attributes:
          - data

Dashboard gestalten – Markdown‑Karte für VM‑Übersicht

Um die Daten ansprechend zu visualisieren, kannst du eine Markdown‑Karte in deinem Home‑Assistant‑Dashboard einfügen. Im Template liest du die Attribute der Sensoren aus und listest jede VM mit Name, Uptime, Status und, bei LXC‑Containern, prozentual belegtem Speicherplatz auf.

Proxmox API Home Assistant Backup - Mark Down Karte

{% set vms = state_attr('sensor.pvelerch_vm_raw', 'data') or [] %}
{% set lxcs = state_attr('sensor.pvelerch_lxc_raw', 'data') or [] %}

## 🖥️ Virtuelle Maschinen (QEMU)

{% for vm in vms | sort(attribute='vmid') %}
  {% set days = vm.uptime // 86400 %}
  {% set hours = (vm.uptime % 86400) // 3600 %}
  {% set minutes = (vm.uptime % 3600) // 60 %}
  {% if days > 0 %}
    {% set uptime_str = days ~ 'd ' ~ hours ~ 'h' %}
  {% else %}
    {% set uptime_str = hours ~ 'h ' ~ minutes ~ 'm' %}
  {% endif %}
- **{{ vm.vmid }}** | {{ vm.name }} | Uptime: {{ uptime_str }} | {{ "🟢" if vm.status == "running" else "🔴" }}
{% endfor %}

## 📦 LXC-Container

{% for lxc in lxcs | sort(attribute='vmid') %}
  {% set days = lxc.uptime // 86400 %}
  {% set hours = (lxc.uptime % 86400) // 3600 %}
  {% set minutes = (lxc.uptime % 3600) // 60 %}
  {% if days > 0 %}
    {% set uptime_str = days ~ 'd ' ~ hours ~ 'h' %}
  {% else %}
    {% set uptime_str = hours ~ 'h ' ~ minutes ~ 'm' %}
  {% endif %}
- **{{ lxc.vmid }}** | {{ lxc.name }} | Disk: {{ ((lxc.disk / lxc.maxdisk) * 100) | round(1) if lxc.maxdisk and lxc.maxdisk > 0 else 'n/a' }} % | Uptime: {{ uptime_str }} | {{ "🟢" if lxc.status == "running" else "🔴" }}
{% endfor %}

So siehst du live, wenn eine VM gestoppt wird oder startet. Über Automationen kannst du sogar Benachrichtigungen verschicken, wenn sich der Status ändert. Achte darauf, dass du die Entitäten auf deine Entitätsnamen anpasst.

sensor.pvelerch_vm_raw

sensor.pvelerch_lxc_raw

Monitoring & Test – Live‑Überwachung von VMs

Teste deine Konfiguration, indem du eine VM in Proxmox stoppst und wieder startest. Die Änderungen sollten in der Markdown‑Karte nach dem nächsten Scan‑Intervall sichtbar sein. Dieses Szenario zeigt, wie zuverlässig die REST‑API im Zusammenspiel mit Home Assistant funktioniert.

Backups per API auslösen

Eines der mächtigsten Features der Proxmox API ist die Möglichkeit, Backups zu starten.

Rollen erweitern

Erweitere deine Rolle um die Berechtigungen VM.Backup und Datastore.AllocateSpace, damit der User Backups auslösen darf ( haben wir schon im ersten Schritt getan ). Vergiss nicht, auch den Storage‑Pfad (/storage) mit dieser Rolle zu verknüpfen.

Proxmox API Home Assistant Backup - User Zugriffsrechte

REST‑Command für VZDump

In Home Assistant legst du unter rest_command: einen neuen Befehl an. Die URL endet diesmal auf /vzdump, die Methode ist POST, und als Payload übergibst du Parameter wie vmid, mode (z. B. snapshot), storage und compress.

rest_command:
  pvelerch_backup:
    url: "https://192.168.101.69:8006/api2/json/nodes/pvelerch/vzdump"
    method: POST
    headers:
      Authorization: "PVEAPIToken=homeassistant@pve!proxmox=be729a21-e76b-430b-84bf-40d096d035a6"
      Content-Type: "application/x-www-form-urlencoded"
    payload: "vmid=100,101,104,106,108,112,113,114,116,119,102,103,105&mode=snapshot&storage=PBS&compress=zstd"
    verify_ssl: false

Ein Aufruf dieses REST‑Commands startet sofort den Backup‑Job in Proxmox. Über die Home‑Assistant‑Entwicklerwerkzeuge kannst du den Befehl testen. In einer Automation oder auf einem Button platziert, kannst du einen Proxmox API Home Assistant Backup sogar zeit‑ oder ereignisgesteuert auslösen.

Fazit & Ausblick

Mit ein wenig Konfigurationsaufwand lässt sich die Proxmox API hervorragend in Home Assistant integrieren. Du kannst den Zustand deiner VMs und LXC‑Container überwachen, in Dashboards visualisieren und sogar Backups per Knopfdruck starten. Nutze diese Lösung als Grundlage für weitere Automatisierungen, zum Beispiel um Benachrichtigungen zu verschicken oder externe Dienste einzubinden.

Wenn du mehr über Energie‑Management erfahren willst, schau dir auch unseren Beitrag zur EVCC‑Einbindung in Home Assistant an. Für Einsteiger in Proxmox empfehlen wir den Artikel Proxmox Grundinstallation Schritt für Schritt.

Link‑Liste

EVCC mit Home Assistant: Smarte Steuerung deiner Geräte per PV-Überschuss

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EVCC mit Home Assistant ist eine extrem leistungsfähige Kombination für dein Smart Home: Du kannst Geräte wie Smart Plugs, Poolpumpen, Werkzeugakkus oder sogar Backup-Server vollständig automatisiert per PV-Überschuss, Strompreis oder Zeitfenster schalten – auch ganz ohne Elektroauto!

In diesem Beitrag zeige ich dir praxisnah, wie du das Ganze umsetzt, was du dafür brauchst und wie du es für dein Energiemanagement optimal nutzt.

Was ist EVCC mit Home Assistant?

EVCC (Electric Vehicle Charge Controller) ist eine Open-Source-Lösung, mit der ursprünglich PV-Überschussladen von Elektroautos möglich wurde. Dank der neuen Funktion lassen sich jetzt beliebige Home Assistant Schalter als Ladepunkte konfigurieren.

Damit wird EVCC mit Home Assistant zu einem vollwertigen, modularen Energiemanagementsystem – auch ohne E-Auto. Ideal für:

  • Haushalte mit PV-Anlage
  • Smart Home-Enthusiasten
  • Nutzer mit Strompreis-Tarifen wie Tibber


Was du für die Integration brauchst

Voraussetzungen im Überblick:

  • PV-Anlage mit kompatiblem Wechselrichter (z. B. SolarEdge, SMA, Kostal)
  • Home Assistant Installation (z. B. auf Raspberry Pi oder Proxmox)
  • Schaltbare Geräte wie Tuya- oder Shelly-Steckdosen
  • EVCC als Add-on in Home Assistant (kostenlos)

Tipp: Kein Sponsoring oder Premium-Account bei EVCC nötig – funktioniert rein lokal über deine Home Assistant-Instanz, solange du nur mit Home Assistant Schaltern arbeitest oder eine „Open Source / Open Hardware “ Wallbox hast. Allerdings finde ich persönlich, dass es sich lohnt das Projekt aktiv zu unterstützen. Letztlich spare ich damit etwas und unterstütze ein geniales Projekt.


Home Assistant Schalter als Ladepunkt verwenden

Du kannst jetzt jeden beliebigen Home Assistant Schalter wie eine Wallbox in EVCC integrieren. Beispielhafte Konfiguration:

  • Smart Plug 1: Werkzeugakkus
  • Smart Plug 2: Gartenbewässerung
  • Smart Plug 3: NAS-Backup

Einfach als Ladepunkt anlegen, Home Assistant Token einfügen und mit Entity-ID sowie optionaler Leistungsmessung verknüpfen.

EVCC mit Home Assistant – Beispiel für Smart Plug Konfiguration im Dashboard


So funktioniert das PV-Überschuss-Schalten

EVCC mit Home Assistant prüft:

  1. Gibt es aktuell PV-Überschuss?
  2. Ist die definierte Mindestleistung erreicht?
  3. Ist der minimale Strombedarf für das Gerät erfüllt?

Wenn ja, wird geschaltet – sonst bleibt das Gerät aus. Alternativ kannst du zusätzlich mit Strompreis (z. B. Tibber) oder Zeitplänen arbeiten.


Beispiele aus der Praxis

Werkzeugakkus laden

Die Steckdose wird nur eingeschaltet, wenn Überschuss vorhanden ist – ideal für Ladegeräte oder Akku-Werkzeuge.

Poolpumpe

Anstatt starrer Zeitschaltung läuft die Pumpe bei ausreichender Sonneneinstrahlung automatisch.

Proxmox Backup starten

Backups kosten Energie – also automatisiert starten, wenn genug PV-Leistung verfügbar ist.


EVCC mit Home Assistant konfigurieren – Schritt für Schritt

1. File Editor installieren

Unter „Add-ons“ in Home Assistant installieren und starten.

In der File Editor Konfiguration muss jetzt noch Enforce Basepath auf „false“ gesetzt werden.

2. EVCC Add-on hinzufügen

Repository einfügen, EVCC installieren, einmal starten. EVCC legt dabei automatisch ein Verzeichnis an.

3. Konfigurationsdatei anlegen

Im Verzeichnis add-on-config/xyzabsdef_evcc die Datei evcc.yaml anlegen – sonst startet das Add-on nicht korrekt. Die Bezeichnung vor „_evcc“ ist im Verzeichnisnamen Variabel und dient hier nur als Beispiel.

4. EVCC Starten, Schalter anlegen, Token, URL & Entities einfügen

  • EVCC Starten
  • Wallbox hinzufügen und Home Assistant Schalter anlegen
  • Token über Home Assistant Benutzerprofil generieren
  • Entity-ID des Schalters & Leistungssensor eintragen
  • Priorität und Modus definieren


PV-Vorhersage, Strompreise & Prioritäten ( Optional)

PV-Vorhersage

Trage Standort, Ausrichtung & kWp ein – EVCC berücksichtigt dann die Prognose bei der Steuerung.

EVCC mit Home Assistant - PV Vorhersage

Strompreis (z. B. Tibber)

Stelle ein, ab welchem Cent-Betrag ein Gerät schalten darf – ideal für günstige Tariffenster.

EVCC mit Home Assistant - Strompreisvorhersage

Prioritäten

Lege fest, welches Gerät zuerst mit Strom versorgt wird. 10 = höchste Priorität, 0 = niedrigste.

Beispiel:

  • Werkzeugakkus = Priorität 4
  • Poolpumpe = Priorität 5
  • Backup = Priorität 9


Fazit: Warum EVCC mit Home Assistant ein Gamechanger ist

Mit dem neuen Schalter-Feature wird EVCC mit Home Assistant zur echten Steuerzentrale für dein Smart Home:

  • Nutze PV-Überschuss effizient
  • Automatisiere stromhungrige Prozesse
  • Spare Energie & Kosten
  • Auch ohne Elektroauto nutzbar
  • Kombinierbar mit Preis, Prognose & Zeitplan

Fazit: Kein Bastel-YAML mehr nötig – alles bequem über die UI steuerbar! Dadurch konnte ich viele Automatisierungen entfernen und spare dadurch Zeit für Pflege und Wartung. EVCC nimmt mir nun diese Arbeit ab.


Mehr zum Thema Smart Home

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